Größte Gefahren auf den Gleisen

Friedrichsthal · Am Anfang war der besorgte Brief eines jungen Mannes, der öfter mal zu Gast im Jugendzentrum Friedrichsthal ist. Am Ende steht die Bundespolizei, die nun lebensbedrohliche Mutproben unterbinden will.

 Nico Pohl zeigt den Beamten der Bundespolizei, Eric Finkler (links) und Dieter Schwan, die Stelle in der Nähe des JuZ, an der Kinder und Jugendliche über die Gleise laufen, obwohl es hier eine Bahnunterführung gibt. Foto: Thomas Seeber

Nico Pohl zeigt den Beamten der Bundespolizei, Eric Finkler (links) und Dieter Schwan, die Stelle in der Nähe des JuZ, an der Kinder und Jugendliche über die Gleise laufen, obwohl es hier eine Bahnunterführung gibt. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

,,Sehr geehrter Herr Schultheis, ich bin regelmäßiger Besucher des Jugendzentrums Friedrichsthal, und mir ist aufgefallen, dass viele Jugendliche über die Zuggleise laufen. Ich denke, dass dies passiert, weil die Jugendlichen die Möglichkeit dazu haben."

So fängt er an, der Brief von Nico Pohl aus Bildstock. Der junge Mann brachte damit einen Stein ins Rollen. Denn das Schreiben landete am Ende dort, wo es hingehört: bei der Bundespolizei.

Zwei Beamte dieser Behörde, Dieter Schwan und Eric Finkler, suchten mit Nico diese Woche die SZ-Redaktion Sulzbach und den Gefahrenpunkt am Jugendzentrum auf, um über den Fortgang der Dinge zu berichten. Der 14-Jährige und einige andere junge Leute, die den eingangs erwähnten Brief mit Unterstützung der JuZ-Betreuerin Julia Faust aufgesetzt und auch unterschrieben haben, hätten gern, dass die Stelle, an der fahrlässigerweise die Gleise überquert werden, per Zaun gesichert wird. Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich hier eine Bahnunterführung befindet, die man auch benutzen könnte. Nico ist der Meinung, dass man Mutproben solcher Art tunlichst unterbinden sollte. Im sozialen Netzwerk Facebook würden sogar Fotos kursieren, die den Leichtsinn dokumentieren.

Eric Finkler und Dieter Schwan erklärten im Gespräch mit der SZ, dass sie die Initiative des 14-Jährigen richtig gut finden, weil Mutproben solcher Art unglaublich gefährlich seien: ,,Auf die Mitarbeit der Bürger sind wir immer angewiesen." Die modernen Züge seien sehr leise und ihr Bremsweg irre lang. ,,Man spielt auch nicht auf der Autobahn", fügt Finkler hinzu, um zu verdeutlichen, dass hier allerhöchste Vorsicht geboten ist. Einzäunen könne man den betreffenden Bereich nicht, denn: Wo fängt ein solcher Zaun an, und wo hört er auf? ,,Er würde nichts nutzen", macht Dieter Schwan klar. Man werde aber die Gegend in nächster Zeit sehr genau im Auge behalten und präventiv die JuZ-Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren. Damit sie auf Eltern und deren Kinder einwirken, doch lieber die Bahnunterführung vorzuziehen, als ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nico und seine Freunde vom JuZ sind übrigens nach Bexbach eingeladen. Dort ist der saarländische Sitz der Bundespolizei. Viel zu sehen und zu erleben gibt es da allemal.

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