Grippeviren im Saarland auf dem Vormarsch

Saarbrücken/Berlin · Jedes Jahr tritt mit dem Winter die Grippe auf den Plan. Auch im Saarland beobachten Ärzte, dass immer mehr Patienten an Erkältungen und Atemwegserkrankungen leiden. Die große Erkrankungswelle stehe aber noch bevor.

Die nasskalten Wintertage gehen auch an den Saarländern nicht spurlos vorbei. Nach Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) in Berlin wurden in den vergangenen Tagen verstärkt Grippe-Fälle im Saarland gemeldet. Deutschlandweit sind rund 40 Prozent der untersuchten Patienten an der "klassischen Grippe" - der Influenza - erkrankt, teilte das RKI gestern mit. Zudem sei der Südwesten derzeit wesentlich stärker von akuten Atemwegserkrankungen (Bronchitis, Rachen- und Lungenentzündung) betroffen als das restliche Bundesgebiet. Eine große Krankheitswelle in den saarländischen Unternehmen ist allerdings noch nicht zu beobachten.

Ines Oberhofer, Sprecherin der Dillinger Hütte , teilte auf SZ-Anfrage mit, dass sich die Zahl der an Grippe erkrankten Mitarbeiter zwar nicht genau quantifizieren ließe, aber "ganz spurlos ist sie an uns nicht vorübergegangen". Die Zahlen seien aber nicht besonders auffällig. In der Karlsberg Brauerei in Homburg sei "alles im grünen Bereich", erklärt Pressesprecherin Petra Huffer. Einen hohen Krankenstand gebe es derzeit bei Karlsberg nicht. Auch bei Villeroy & Boch in Mettlach meldeten sich nicht mehr Leute krank als sonst im Januar, sagt Pressesprecherin Annette Engelke.

Die steigende Zahl der Atemwegserkrankungen sei bereits schon über den gesamten Winter zu beobachten, erklärt Michael Kulas, Vorsitzender des Saarländischen Hausärzteverbandes: "Die Grippewelle wird kommen. Wie stark sie sein wird, kann man aber nicht sagen." Auch Gunter Hauptmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland, spricht von einer steigenden Zahl von Patienten , die mit Erkältungssymptomen die Hausärzte aufsuchen. Hauptmann und Kulas empfehlen, sich jetzt noch gegen die Grippe impfen zu lassen. "Es dauert 14 Tage bis ich den Schutz durch die Impfung habe", erklärt der Vorsitzende der KV Saarland. Wer sich jetzt impfen lasse, laufe daher auch nicht Gefahr, sich über die Faschingstage anzustecken. Es sei jedes Jahr zu beobachten, dass sich während dieser Zeit die Grippe besonders stark verbreite. Außerdem sorge eine regelmäßige Impfung dafür, dass man bereits für das nächste Jahr einen Teilschutz aufbaue.

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