„Grenzlage habe ich immer als Chance empfunden“

Saarbrücken · Die Saison am Staatstheater läuft, und eine ganze Reihe Menschen vor und hinter den Kulissen ist neu dabei. Wir haben sie in den letzten Wochen alle in Kurz-Interviews vorgestellt. Zum Abschluss heute: die neue Assistentin der Operndirektion, Stephanie Pavel.

 Stephanie Pavel. Foto: SST

Stephanie Pavel. Foto: SST

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Warum haben Sie sich für das Saarländische Staatstheater entschieden?

Stephanie Pavel: Nach drei Jahren Festival wollte ich wieder an ein Mehrspartenhaus. Zu Saarbrücken gab es einen persönlichen Kontakt: GMD Nicholas Milton kenne ich aus Innsbruck. Er war dort 2011 musikalischer Leiter für Puccinis "Fanciulla del West". Das war eine sehr schöne Zusammenarbeit, und er hat meine Bewerbung hier unterstützt.

Was erhoffen Sie sich hier für Ihre berufliche Karriere?

Stephanie Pavel: Ich bin hier als Assistentin der Operndirektion vor allem für das Casting zuständig. Da ist man natürlich immer auf der Suche nach neuen interessanten Sängern, aber vorrangig muss man für das hauseigene Ensemble optimale Einsatzmöglichkeiten finden. Aufbau und Pflege eines Ensembles haben mich immer am meisten interessiert. Und da konnte ich natürlich besonders von meiner verehrten Innsbrucker Intendantin Brigitte Fassbaender sehr viel lernen. Dass ich sie demnächst hier am SST wiedersehe, als Regisseurin für "Peter Grimes", freut mich natürlich sehr.

Was macht die Arbeit hinter den Kulissen eines Theaters so besonders?

Stephanie Pavel: Dass da so viele total verschiedene Menschen immer wieder zu einer so fantastischen Zusammenarbeit finden - die Künstler und die Mitarbeiter von Technik und Werkstätten, Verwaltung und allen Abteilungen des Hauses; die fest engagierten Hausmitglieder ebenso wie die für einzelne Produktionen engagierten Gäste.

Schon was von Saarbrücken und den Saarbrückern mitgekriegt?

Stephanie Pavel: Ach, viel zu wenig! Aber mich fasziniert die Internationalität und Weltoffenheit durch die Nähe zu Frankreich und Luxemburg, die hier auch im Alltag spürbar ist. Ich war ja lange in Tirol, von daher ist mir die Grenzlage vertraut. Ich habe das immer als große Chance und Bereicherung empfunden.

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Zur PersonStephanie Pavel wurde in Tübingen geboren und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Den Weg ans Theater öffnete ein Studium der Musikwissenschaft . Als Regieassistentin begann sie in Dortmund und Magdeburg. Später war sie Chefdisponentin am Stadttheater Hildesheim, an den Städtischen Bühnen Münster sowie sieben Jahre am Tiroler Landestheater Innsbruck unter der Intendanz von Brigitte Fassbaender. Es folgten drei Jahre bei den Tiroler Festspielen Erl. Ziel der überzeugten Anhängerin des Ensemble- und Repertoiregedankens blieb die Rückkehr an ein Mehrspartenhaus. red

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