Gottes Segen auch für Biker

Kastel · Pastor Hans Leininger erteilte 80 Bikern und ihren Maschinen beim Zweirad-Hochamt auf dem Dorfplatz in Kastel den Segensspruch. Er wünschte Ihnen vor allem, dass sie unfallfrei durch die Saison kommen.

 Nach hebräischen Denken wird zuerst der Mensch, dann die Maschine gesegnet. Foto: Faber

Nach hebräischen Denken wird zuerst der Mensch, dann die Maschine gesegnet. Foto: Faber

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Auf dem Kasteler Dorfplatz ist an diesem Sonntagmorgen richtig was los. Menschen stellen ihr Auto ab und treten den Weg zur Wahlurne ins gegenüberliegende Castellum an. Motorradfahrer kommen an und stellen ihre PS-starken Gefährte zum Zweirad-Gottesdienst in fünf Reihen auf. Pastor Hans Leininger schreitet durch die Gassen, vorbei an den heißen und blitzenden Öfen und erteilt den Segensspruch. "Nach hebräischem Denken wird zuerst der Mensch, dann die Maschine gesegnet", erklärt der Kirchenmann. Gott wolle haben, dass das Leben der Motorradfahrer unversehrt bleibe und sich alle im Straßenverkehr rücksichtsvoll und verantwortungsvoll verhalten. Die Maschine segnet Leininger vor Unfällen und Schäden. "Ich wünsche euch allzeit eine gute und unfallfreie Fahrt", betont der Pastor. Bernhard Weiler aus Otzenhausen hat mit seiner 36-jährigen BMW in diesem Jahr noch nicht viele Kilometer zurückgelegt. "Ich habe die Maschine erst frisch getüvt", teilt der 76-Jährige mit. Pro Saison fahre er so zwischen 3000 und 3500 Kilometer. "Früher habe ich mal eine Adler gefahren", erzählt Weiler aus alten Zeiten.

Zweiradfahrer schwelgen ja bekanntlich gerne in Nostalgie, doch mit einem Motorrad der französischen Marke Gnóme Rhóne können etliche Biker wenig anfangen. Ein wahres restauriertes Museumsstück Baujahr 1933 hat Jochen Loch abgestellt. "Sie wird erstmals gesegnet", schildert der Otzenhauser. Die Serie M 2 mit seinen 14 PS und einer Dreigang-Handschaltung sei nur 800 Mal gebaut worden. "Mit dem Motorrad fahre ich nur durch die Gemeinde", so Loch. Ordentlich Parkfläche benötigt Helmfried Klingler für das wuchtige Harley-Trike. "Wenn ich nur zwei Räder unter mir hätte, würde ich doch umfallen", scherzt er. Er ist Mitglied bei den St. Wendeler Motorsporthistorikern und rührt deshalb die Werbetrommel für die Motorsport-Klassik-Veranstaltung vom 8. bis 10. August im Wendelinuspark. "Es ist immer schön wenn man die Motorradkollegen trifft", freut sich Klingler. Dazu zählen die "Busser Biker", die zum 21. Mal die Motorradfreunde aus der ganzen Region für den Gottesdienst nach Kastel zusammen getrommelt haben. Mit dröhnendem Motorenlärm applaudieren die Biker noch für die Messe, ehe sie zu verschiedenen Rundfahrten starten.

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