GospelChor in Bestform

Dudweiler · Die Sanierung des Dachstuhls der Christuskirche verschlingt viel Geld. Daher ist jede Spende sehr willkommen. Gespendet haben auch die Menschen, die das Konzert des GospelChores in St. Marien besuchten.

 Erst nach drei Zugaben durften die Sängerinnen und Sänger die Bühne verlassen. Foto: ll

Erst nach drei Zugaben durften die Sängerinnen und Sänger die Bühne verlassen. Foto: ll

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Es wäre früher wohl schwer denkbar gewesen, dass in einer katholischen Pfarrkirche ein Benefizkonzert zugunsten eines evangelischen Gotteshauses stattfindet. Wie gut, dass diese Zeiten längst vorbei sind. Und so freute sich der evangelische Pfarrer Manfred Culmann über eine volle katholische Pfarrkirche St. Marien Dudweiler. Dort gastierte der GospelChor Saarbrücken unter der Leitung von Wilhelm Otto Deutsch. 350 Besucherinnen und Besucher waren gekommen und leisteten somit, wie natürlich auch der Chor, einen Beitrag für die dringend erforderliche Sanierung des Dachstuhls der benachbarten Christuskirche.

Es war ein in vieler Hinsicht außergewöhnliches Konzert. Zum einen waren die mehr 60 Sängerinnen und Sänger in ihren bunten afrikanischen Gewändern ein schöner Blickfang. Sie waren ständig in Bewegung. Sie wippten, schnippten mit den Fingern und klatschten. Da war es nicht verwunderlich, dass der Funke schnell aufs Publikum übersprang. Wie beispielsweise beim vom Chor und den Besuchern gesungenen vierstimmigen Gospel "Amen". Stimmlich eine echte Wucht waren die Solisten Bärbel Obermann und Robert Dusemund, die den Liedern eine besondere Note verliehen. Und dann war da noch Chorleiter Wilhelm Otto Deutsch. Mit seinen unterhaltsamen Erklärungen zur Herkunft der Gospels und Spirituals wurde das Konzert zu einer kurzweilen, 90-minütigen Geschichtsstunde. Gemäß dem Motto "Rock my soul" sang der Chor im Wohnzimmer Gottes von der Lust am Leben oder der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Themen waren aber auch die Last der Sklaverei sowie Nelson Mandela. Die lebendigen und dynamischen, teilweise aber auch ruhigen und besinnlichen Lieder mit ihren Mut machenden und lebensbejahenden Aussagen ließen wohl niemandem im Publikum unberührt. Der Gesang wurde nur mit Trommeln und Rasseln untermalt. Dennoch vibrierte die ganze Kirche. Die Besucher sparten nicht mit Applaus und entließen den Chor erst nach drei Zugaben.

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