Saarbrücken · Das war ein Fest für die Augen. Am Sonntag zeigte sich Petrus über die Maßen großzügig und spendierte der Landeshauptstadt einen ganzen Tag lang goldenen Oktober satt. Die Sonne strahlte warm vom blauen Firmament. Das herbstliche Blätterkleid der Bäume leuchtete bunt - und manche Blätter raschelten schon unter den Schuhen der vielen Spaziergänger, die sich auf die Socken machten, um diesen vielleicht letzten Sonnengruß des Monats zu genießen. Egal ob am Staden oder im Deutsch-Französischen Garten - die Wege waren voll. Auf den Spielplätzen herrschte fröhliches Leben. Da gab's weit und breit keine herbstliche Melancholie. Die Stadt ging vor die Tür und atmete tief durch. Ja, und Saarbrücken wäre nicht Saarbrücken , wenn dazu nicht auch ein kleines aber nahrhaftes Päuschen im Straßencafé oder im Biergarten gehörte. Die Wirte werden's Petrus danken. Denn manche Gäste blieben gern auch etwas länger - die einen, um die Sonnenbrillen aufzutanken, die anderen, um gesehn zu werden. Selten gab's einen Herbsttag, der dazu besser getaugt hätte. Natürlich waren auch die Radler auf den Reifen. Die einen sonnten sich im Sattel. die andern legten sich ins Zeug, um schnell noch mal ein paar Gramm loszuwerden. Denn schließlich naht die kalorienreiche Jahreszeit. Schon in neun Tagen heißt es an Halloween mal wieder: "Süßes oder Saures!" Klar, dass dann die meisten Süßes nehmen. Das schmeckt ja besser. Dann kommt auch bald der Nikolaus, und wenig später folgt der Weihnachtsmann mit Weihnachtsgans, gar nicht zu reden vom Silvesterschmaus. Dann werden solche Sonnentage wieder lange Mangelware sein.