Gleichberechtigung ist ein Dauerbrenner
Saarbrücken · Vorträge, Diskussionen, Lesungen und Ausstellungen – das alles bietet der „Frauenthemenmonat“, der am 11. November beginnt. Hauptveranstalter ist das Frauenbüro der Stadt, das sich seit 30 Jahren für Gleichberechtigung einsetzt.
Der "Frauenthemenmonat" der Stadt Saarbrücken bietet im November ein vielfältiges Programm. Im dreißigsten Jahr seines Bestehens beschäftigt sich das Frauenbüro in elf Veranstaltungen aus unterschiedlichen Perspektiven mit aktuellen Entwicklungen der Gleichberechtigung. Es gibt Vorträge und Diskussionen, Workshops und Lesungen, Filme und Ausstellungen.
Frauen auf der Flucht
Im Themenkomplex "Frauen und Mädchen auf der Flucht" hält am Freitag, 11. November, die Fernsehjournalistin und Autorin Maria von Welser ab 19 Uhr im Rathausfestsaal einen Vortrag auf der Grundlage ihres gerade erschienen Buches "Kein Schutz nirgends - Frauen und Kinder auf der Flucht". Von Welser ist unter anderem bekannt als ehemalige Leiterin des ZDF-Frauenmagazins "ML-Mona Lisa". Sie geht der Frage nach, wieso weltweit über die Hälfte aller Flüchtlinge Frauen sind, im reichen Europa aber nur wenige dieser Frauen ankommen. Außerdem zeichnet sie einzelne Schicksale von Frauen nach, denen die Flucht zu uns dennoch gelungen ist.
Um "Frauen und Mädchen auf der Flucht" geht es auch am Dienstag, 22. November, ab 18 Uhr im Rathausfestsaal bei einem Podiumsgespräch. Dabei sind der Frauenrat Saarland, Anna Büllesbach, Leiterin der Zweigstelle Nürnberg des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, und Maike Lüdeke-Braun, Bereichskoordinatorin "Flüchtlingsarbeit" des Diakonischen Werks in der Landesaufnahmestelle Lebach.
Ein weiterer Schwerpunkt des "Frauenthemenmonats" liegt auf "Frauen in der Politik". Gezeigt wird der Film "Sternstunde ihres Lebens" mit Iris Berben als Elisabeth Selbert, eine der vier sogenannten "Mütter des Grundgesetzes". Um diese Frauen geht es auch in einer Ausstellung im Hauberrissersaal.
Auch die Situation Alleinerziehender beleuchtet der Themenmonat. Die Veranstalter wenden sich mit einer Lichteraktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen . Die Professorin Beate Küpper beschäftigt sich mit Einstellungen gegenüber gleichgeschlechtlich Liebenden und zeichnet anhand der Mosuo-Frauen das Leben in einem Matriarchat im Süden Chinas nach. Zum Abschluss des "Frauenthemenmonats" am Samstag, 10. Dezember, präsentieren das Frauenbüro und der Frauennotruf Saarland, der in diesem Jahr ebenfalls 30 Jahre alt wird, in der Spielbank Saarbrücken das Homburger Frauenkabarett mit dem aktuellen Programm "Best of - Da war schon viel Schönes dabei".
Zur Geschichte des Frauenbüros: Saarbrücken war 1986 die erste Kommune im Saarland, die ein Frauenbüro einrichtete. In diesen 30 Jahren ist viel passiert. Die Stadtverwaltung hatte damals einen Frauenanteil von nur 39 Prozent, heute liegt er bei über 50 Prozent. In der Führungsetage gab es nur zwei Amtsleiterinnen, aber 53 Amtsleiter. Aktuell stehen elf Frauen, die ein Amt leiten, 20 männliche Kollegen gegenüber. Nachholbedarf gibt es in allen Leitungs- und den technischen Bereichen.
Einsatz für die Frauenrechte
Das Frauenbüro hat für ganz Saarbrücken in unzähligen Veranstaltungen, Kampagnen und Veröffentlichungen frauenpolitisch Position bezogen, eigene Projekte für Existenzgründerinnen, Berufsrückkehrerinnen und Alleinerziehende gegründet. Die Themen, an denen das Frauenbüro arbeitet, haben sich in den vergangenen Jahren verändert, aber viele sind auch "Dauerbrenner" geblieben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ungleiche Bezahlung, Gewalt gegen Frauen und Altersarmut von Frauen sind Bereiche, in denen noch viel zu tun ist. Neue Herausforderungen sind hinzugekommen.
Das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken veranstaltet den "Frauenthemenmonat" gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern. Hauptsponsor ist die Sparkasse Saarbrücken . Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und die Frauenbeauftragte der Stadt Saarbrücken , Petra Messinger, eröffnen am Freitag, 11. November, um 19 Uhr. im Rathausfestsaal den "Frauenthemenmonat". Das teilt die Stadtpressestelle mit.
Programmheft und weitere Informationen: Frauenbüro der Stadt Saarbrücken , Telefon (0681) 9 05-16 49, E-Mail: frauenbuero@saarbruecken.de. Das gesamte Programm finden Interessierte im Internet.
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