GIU-Geschäftsführerin muss gehen

Saarbrücken · Die Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) hat unter anderem das „Rivage“ an der Berliner Promenade gebaut und Firmen auf die Saarterrassen gelockt. Nach Kritik an ihrer Arbeit haben Geschäftsführerin Suzanne Mösel und der GIU-Aufsichtsrat den Vertrag aufgelöst.

 Das Gebäude „Rivage“ soll die Berliner Promenade aufwerten. Das Restaurant mit Terrasse ist bereits fertig. Bauherr ist die städtische Gesellschaft GIU. Foto: Becker&Bredel

Das Gebäude „Rivage“ soll die Berliner Promenade aufwerten. Das Restaurant mit Terrasse ist bereits fertig. Bauherr ist die städtische Gesellschaft GIU. Foto: Becker&Bredel

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Die Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) sucht einen zweiten Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin, nachdem der Aufsichtsrat den Vertrag mit Suzanne Mösel nicht verlängert. Peter Strobel , CDU-Fraktionschef im Stadtrat, findet, sie habe einen ordentlichen Job gemacht. "Aber Peter Bauer wollte sie nicht mehr", erklärt Strobel. Angeblich habe es Kritik an Mösels Führungsstil gegeben. Mit seiner ablehnenden Haltung habe sich der SPD-Fraktionsvorsitzende schließlich mit der Ratsmehrheit durchgesetzt.

Bauer weist diesen Vorwurf zurück. Er habe gar nicht so viel Macht. Aus seiner Sicht war das Hauptargument gegen Mösel: "Sie hat nicht in die Mannschaft gepasst." Er habe aber kein Interesse daran nachzutreten. Mösel habe bereits einen neuen Job. Der Rat der Stadt Neckarsulm hat sie kürzlich zur Baubürgermeisterin gewählt. "Daher wurde letzlich ein Aufhebungsvertrag zum Ende August auf Wunsch von Frau Mösel geschlossen", teilt die Verwaltung mit. Seit November 2010 unterstützte sie den GIU-Geschäftsführer Jürgen Schäfer. Bauer betont, der Aufsichtsrat habe Mösel ein Jahr vor Ablauf des Vertrages signalisiert, dass dieser nicht verlängert werde. Das Verfahren sei fair gewesen. Die Entscheidung über die Nachfolge soll nach Angaben Bauers noch in diesem Jahr fallen. Eine Kommission, in der die Vorsitzenden der im Aufsichtsrat vertretenen Fraktionen sitzen, habe die Personalagentur ifp beauftragt, geeignete Kandidaten zu finden, teilt die Verwaltung weiter mit. Die Stelle sei "im Einvernehmen mit der Landeshauptstadt, Aufsichtsrat und Geschäftsführung" ausgeschrieben worden. Zu den Aufgaben des neuen Geschäftsführers zählen unter anderem die Verantwortung für das Immobilienmanagement, Beratungsgeschäft, Rechnungswesen und Controlling. So steht es in der Ausschreibung.

Die GIU hat in der Stadt Saarbrücken eine zentrale Rolle bei der Stadtentwicklung. Sie vermarktet zum Beispiel das Wohngebiet Franzenbrunnen, das derzeit erschlossen wird, war und ist für Neuansiedlungen auf dem Gelände hinter dem Hauptbahnhof und auf den Saarterrassen zuständig sowie den Bau des "Rivage" an der Berliner Promenade. Ein Restaurant ist dort bereits in Betrieb. Auch Büros und Wohnungen werden dort entstehen. Bauer lobte: "Die GIU-Mannschaft funktioniert."

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