Gewerkschaft pocht auf mehr Personal für Kitas

Saarbrücken · Kitas schließen früher, Gruppen werden zusammengelegt, Ausflüge fallen aus, weil es nicht genügend Erzieher gibt. Die Lage, von der Saarbrücker Erziehern berichten, ist jedoch nicht nur krankheits- sondern auch strukturbedingt. Die Stadt räumt ein: "Von einer ausreichenden Besetzung kann daher in der aktuellen Situation nicht die Rede sein."

Alarmiert von den Berichten fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine bessere Arbeitssituation in Kitas. Die Arbeitsverdichtung durch unzureichende Personal- und Betreuungsschlüssel lasse den Fachkräften zu wenig Zeit für die pädagogische Arbeit und die Kooperation im Team. Sie mache krank. Die GEW fordert daher ein Gesundheits- und Wiedereingliederungsmanagement, die Umsetzung des Gütesiegels der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zusätzliches Personal. Um Kindern mit Förderbedürfnissen und Flüchtlingskindern gerecht zu werden, sollten multidisziplinäre Teams und Fachkräfte zur Sprachförderung und Beratung eingestellt werden. Auch seien bundesweit einheitliche verbindliche Vereinbarungen darüber notwendig, wie viele Kinder von einer Fachkraft betreut werden sollen. Es müsse kleinere Gruppen sowie einheitliche Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung geben.

"Wir sehen die Personalsituation in unseren Kitas mit großer Sorge", teilte die SPD-Stadtratsfraktion mit. Man habe die Verwaltung zu Jahresbeginn aufgefordert, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um mehr Kita-Personal zu gewinnen. Doch sei der Stellenmarkt weitgehend leergefegt, nicht alle freien Stellen konnten besetzt werden. Sie befürchtet, das Problem werde sich mit demBau neuer Einrichtungen noch vergrößern.

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