GEW kritisiert Neuregelung der Schulbuchausleihe

Saarbrücken · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht hart mit einer vom saarländischen Bildungsministerium verfügten Neuregelung der Schulbuchausleihe ins Gericht. Das Ministerium hatte Anfang Dezember in einem Rundschreiben angeordnet, dass ab dem kommenden Schuljahr nur noch Lektürestoffe von dem Ausleihesystem gedeckt sind, die entweder verpflichtend vorgegeben oder von den schulischen Fachkonferenzen bis spätestens 1. Februar festgelegt wurden.

Die GEW hält diese Neuregelung für praxisfern und pädagogisch fragwürdig. Der Grund: Zu einem solch frühen Zeitpunkt wüssten Lehrer noch nicht, welche Schüler sie im kommenden Schuljahr unterrichten und könnten den Lektürestoff folglich auch nicht auf die Bedürfnisse der Schüler anpassen. Die Regelung widerspreche auch der Praxis, dass Schüler an weiterführenden Schulen an der Auswahl der Lektüre beteiligt werden. Wollten Lehrer nun in Absprache mit ihren Schülern gesellschaftlich aktuelle Texte lesen, sei dies laut GEW nur durch Mehrkosten für die Eltern möglich. Das Bildungsministerium war gestern nicht zu einer Stellungnahme zu der GEW-Kritik bereit.

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