Gespenstergeschichten im Schloss jetzt auch auf Französisch

Saarbrücken · Das Schlossgespenst ist bei den deutschen Kindern sehr beliebt. Nun will es auch Kindern aus dem Nachbarland die Geschichte des Schlosses näherbringen. Ein Journalist aus Frankreich regte an, die Führung mit weiteren Attraktionen zu kombinieren.

 2500 Führungen hat das Schlossgespenst seit 1989 schon gemacht. Foto: Regionalverband

2500 Führungen hat das Schlossgespenst seit 1989 schon gemacht. Foto: Regionalverband

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Das Schlossgespenst kann jetzt auch Französisch. Ab dem 12. Juli wird die älteste Bewohnerin des Saarbrücker Schlosses auch Kinder aus dem benachbarten Frankreich jeden ersten Samstag im Monat durch ihr Haus und dessen lange und spannende Geschichte führen. Aber auch von Kindern gern gestellte Fragen wie "Que mangent le fantômes?" - "Was essen Gespenster?" kann Lilli, der weibliche Hausgeist, mühelos verstehen, wie sie gestern während einer Pressekonferenz bewies, und beantworten.

Auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ), der das neue Angebot vorstellte, zeigte, dass er die Sprache der Nachbarn beherrscht. Inhaltlich entspreche die französischsprachige Führung der deutschsprachigen Version, erklärte das Schlossgespenst. Gegen eine Gebühr von 60 Euro kann Lilli auch für Kindergeburtstage , Kitas und sonstige private Anlässe gebucht werden. Die Kinder sollten aber mindestens drei Jahre alt sein.

Lilli zeigt sich dabei recht flexibel. Je nach Alter der Kinder setze sie andere Schwerpunkte, so dass auch Zwölfjährige sich nicht langweilen, betonte sie. Nur für eine einstündige Schlossgespenst-Führung setze sich die Hauptzielgruppe der Vorschul-Einrichtungen aus Lothringen aber kaum Richtung Saarbrücken in Bewegung, gab einer der drei anwesenden französischen Journalisten zu bedenken. Schon allein wegen der Reisekosten . Ob es denn zusätzliche Attraktionen gebe, die sich damit kombinieren ließen, wollte der Mann wissen, der nach eigenen Angaben früher als Lehrer gearbeitet hat. Darüber hatten sich die Regionalverbandsvertreter, wie sie zugaben, bisher noch keine Gedanken gemacht. Die Verwaltung wolle das aber sofort nachholen und zusammen mit den Tourismus-Fachkräften Kombi-Angebote schnüren, erklärte Peter Gillo.

Bei den deutschen Kindern ist das Schlossgespenst sehr beliebt. Seit der Einführung 1989 habe es in rund 2500 Führungen bereits mehr als 80 000 Besucher durchs Schloss geführt, sagte Claude- Adam Brettar vom Kulturforum Regionalverband Saarbrücken. Wenn die französischen Kinder, Eltern und Vorschulen von dem neuen Angebot genau so begeistert sind wie die französischen Journalisten gestern, müsste Lilli wohl bald noch eine Schwester aus dem Jahrhundertschlaf aufwecken, um der Nachfrage nach Führungen nachzukommen.

Die Führungen sind am 1. Samstag im Monat um 16 Uhr, außer im Juli, da am 12. Juli. Informationen: Telefon (0681) 5 06 60 06.

rvsbr.de

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