Genehmigung für Umbau des HTW-Hochhauses steht weiter aus

Saarbrücken · Inzwischen geht das Land auf Nummer sicher: Wann das HTW-Hochhaus bezogen werden kann, lässt man lieber offen. Hinter den Kulissen wird derweil intensiv nach Ausweichstandorten für HTW-Fachbereiche gesucht.

 Das umgebaute HTW-Hochhaus sollte ursprünglich im Herbst 2013 bezogen werden. Foto: O. Dietze

Das umgebaute HTW-Hochhaus sollte ursprünglich im Herbst 2013 bezogen werden. Foto: O. Dietze

Foto: O. Dietze

Der Bezugstermin für das kernsanierte Hochhaus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücken ist weiter unklar. "Angesichts der vielen offenen Fragen beim Brandschutz wird sich das Land derzeit auf keinen Bezugstermin festlegen", erklärte Finanz-Staatssekretär Axel Spies (CDU ) gestern gegenüber der SZ. Spies hatte am Morgen im Finanzausschuss des Landtages über den aktuellen Stand im Zusammenhang mit dem HTW-Hochhaus berichtet. Demnach steht eine erforderliche Baugenehmigung noch immer aus. Das Land hat dazu der Münchner Falko GmbH, die als Privatinvestor den Umbau des ehemaligen Saarbrücker Gesundheitsamts übernommen hat, eine Frist bis Ende März gesetzt. Spies betonte, dass durch die wiederholte Verzögerung des Bezugstermins dem Land keine Mehrkosten entstehen würden. Nach SZ-Recherchen summieren sich diese Mehrkosten (Brandschutz-Nachbesserungen, Betrieb, Finanzierung von Ausweichquartieren) mittlerweile auf über fünf Millionen Euro. Spies schloss allerdings nicht aus, dass es im Streit um diese Zusatzkosten "eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Investor geben wird".

Ursprünglich sollte der Bau im Herbst 2013 bezogen werden. Unstimmigkeiten bei den Bauanträgen mit Blick auf die Studentenzahlen und entsprechend geänderte Brandschutzanforderungen verzögerten den Bezugstermin jedoch bis heute. Nachdem Ende Januar ein neues Brandschutzkonzept in Aussicht gestellt wurde, avisierte die Falko GmbH einen Bezugstermin noch zum Wintersemester dieses Jahres (wir berichteten).

Die HTW selbst bekräftigte gestern erneut ihr Interesse, alle Fachbereiche der Hochschule am Standort Saarbrücken zu konzentrieren. "Solange wir aber nicht wissen, wann das Hochhaus bezogen werden kann, müssen wir uns um mögliche Ausweichquartiere kümmern - auch wenn diese nicht in Gänze in Saarbrücken zu finden sind", erklärte HTW-Sprecherin Katja Jung.

Für die Sozialwissenschaften (778 Studenten) soll nun eine Verlängerung des Mietvertrags für das Caritas-Gebäude in Saarbrücken-Rastpfuhl erwirkt werden, wie die Hochschulkoordinatorin der Staatskanzlei, Susanne Reichrath, gestern im Wissenschaftsausschuss des Landtags mitteilte. Die 280 Architekturstudenten der HTW sollen entweder wie geplant nach Göttelborn umziehen oder an ihrem jetzigen Standort in Saarbrücken-Rothenbühl bleiben. Ein Ausweichquartier im Saarbrücker IT-Park habe sich als ungeeignet erwiesen. Für die Ingenieurwissenschaften (2243 Studenten) ist das frühere Praktiker-Gebäude in Kirkel im Gespräch. Ein Umzug der Ingenieure nach St. Ingbert ist nicht mehr vorgesehen.

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