Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Dillingen · Fünf Partner haben sich im Landkreis Saarlouis zusammengetan, um Betrieben bei der Suche nach Auszubildenden zu helfen. Das neue „Regionale Bündnis für Ausbildung“ wird aus dem Bundes-Projekt Jobstarter gefördert. Binnen drei Jahren sollen 100 Lehrstellen entstehen.

 Kooperationsvertrags-Unterzeichnung mit (von links) Jürgen Haßdenteufel (Leiter der Arbeitsagentur Saarland), Jobcenter-Geschäftsführerin Margret Kuhn, Vaus-Geschäftsführerin Petra Bühler, wfus-Geschäftsführer Jürgen Pohl und Landrat Patrik Lauer. Foto: Thomas Seeber

Kooperationsvertrags-Unterzeichnung mit (von links) Jürgen Haßdenteufel (Leiter der Arbeitsagentur Saarland), Jobcenter-Geschäftsführerin Margret Kuhn, Vaus-Geschäftsführerin Petra Bühler, wfus-Geschäftsführer Jürgen Pohl und Landrat Patrik Lauer. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Immer mehr Betriebe tun sich schwer, geeignete Azubis zu finden - weil Bewerber rar geworden sind. Im Landkreis Saarlouis soll ihnen künftig bei der Suche geholfen werden. Das Projekt "Jobstarter - Regionales Bündnis für Ausbildung im Landkreis Saarlouis" will kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung bei der Schaffung von Lehrstellen bieten. Projektpartner sind die Verbundausbildung Untere Saar (Vaus), der Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar (wfus), der Landkreis, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit. Ihr Bündnis wird aus Mitteln des Bundes-Programms Jobstarter finanziert.

Mit einer Unterschrift haben die Vertreter der Partner - Landrat Patrik Lauer (SPD), Petra Bühler (Vaus), Jürgen Pohl (wfus), Margret Kuhn (Jobcenter) und Jürgen Haßdenteufel (Agentur für Arbeit) - ihre Kooperation am Donnerstagabend in der Dillinger Stadthalle offiziell besiegelt.

Unterdessen hat das Netzwerk gegen den Fachkräftemangel schon erste Erfolge vorzuweisen. Bereits im Oktober sei das Jobstarter-Projekt an den Start gegangen, sagte Petra Bühler, Projektleiterin und Vaus-Geschäftsführerin.

Eine Azubi-Stelle vermittelt

1100 Unternehmen im Kreis seien befragt worden, um ihren Hilfsbedarf bei der "Fachkräftesicherung" zu ermitteln. "Außerdem sind wir schon in Schulen unterwegs", sagte Bühler. Jugendliche und Betriebe in Kontakt und am besten in ein Ausbildungsverhältnis zu bringen, ist Ziel des Projekts. Unternehmen sollen außerdem in allen Fragen rund um die Ausbildung beraten werden. "Seit Oktober haben wir schon eine Ausbildungsstelle vermittelt und vier Praktika", sagte Bühler. Bis zum Ende der Förderperiode in drei Jahren sollen nach dem Willen des Bündnisses 100 neue Lehrstellen im Kreis entstanden sein.

Landrat Lauer hob die Bedeutung des Pakts hervor. In Zeiten des demografischen Wandels gelte es, Wettbewerb und Know-how in der Region zu halten. Dazu müssten Betriebe verstärkt auf Bewerber zugehen - vor allem in Konkurrenz zu großen Unternehmen. "Der Fachkräftenachwuchs ist die Schlüsselgröße für das Wachstum des Landkreises", sagte Lauer.

Beratung in Sachen Nachhilfe

Frühzeitig um potenzielle Azubis zu werben, werde für Unternehmen zunehmend wichtiger, betonte auch Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke (SPD). Vor allem gelte es, auch auf schwächere Jugendliche einzugehen, die Probleme bei der Lehrstellensuche haben. "Wir dürfen keinen einzigen auf der Strecke lassen", ergänzte Lauer. Auch in Sachen Nachhilfe für Azubis berate das neue Bündnis, sagte Projektchefin Bühler. "Wir bieten das passende Hilfsangebot in einer Netzwerkstruktur. Das ist ein echter Mehrwert für Unternehmen."

Das Bündnis ist das einzige Projekt im Saarland, das derzeit vom Jobstarter-Programm unterstützt wird. Auch nach Auslaufen der Förderung soll das Netzwerk weiter bestehen.

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Auf einen BlickDas "Regionale Bündnis für Ausbildung im Landkreis Saarlouis" wird koordiniert von der Verbundausbildung Untere Saar als Bildungsträger und dem Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar. Das Bundes-Bildungsministerium fördert das Projekt über sein Jobstarter-Programm nach Angaben der Projektpartner mit 320 000 Euro auf drei Jahre. kesWeitere Informationen bei Petra Bühler (VAUS), Tel. (0 68 31) 7 68 26 13 oder im Internet. vausnet.de wfus.de

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