Gemeinderat Schiffweiler wendet sich an Kassenärzte

Schiffweiler · Zu einer Art „Gesundheitsforum“ wurde ein großer Teil der jüngsten Gemeinderatssitzung in Schiffweiler. Grund waren – wie in der SZ schon dargestellt – die von vielen Patienten beklagten stundenlangen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst am Städtischen Klinikum Neunkirchen an den „Brückentagen“ zwischen Weihnachten und Neujahr.

Der Bereitschaftsdienst ist einzige Anlaufstelle für Patienten, wenn die hausärztlichen Praxen an solchen Tagen geschlossen sind.

Weil zwei Mitglieder des Rates, Winfried Dietz und Roland Voss (beide SPD) selbst leidvoll Betroffene waren, brachten sie dieses Thema auf die Agenda der Ratssitzung. Und zwar in Form einer von SPD und Grünen eingebrachten Resolution an die Kassenärztliche Vereinigung des Saarlandes (KVS) sowie Gesundheitsminister Andreas Storm. Sie fordert die Verantwortlichen auf in solchen Situationen künftig eine "vernünftige Regelung" zu finden, "im Interesse einer optimalen ärztlichen Versorgung und bei Vermeidung überlanger Wartezeiten". Es müsse an "Brückentagen" mindestens ein Arzt in Schiffweiler Bereitschaft haben, so SPD-Fraktionsvorsitzender Dietz bei der Begründung. Die Resolution wurde nach ausführlicher Debatte einstimmig angenommen. Auch soll KVS-Chef Dr. Gunter Hauptmann in der nächsten Gemeinderatssitzung zu diesem Thema Stellung nehmen.

In der vergangenen Ratssitzung tat dies bereits der einheimische Arzt Dr. Jürgen Bethscheider, der die Formulierung "menschenunwürdige Zustände" als nicht angebracht zurückwies und anhand statistischer Zahlen der KVS die Wartzeiten von vier bis fünf Stunden anzweifelte.

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