Neuer Termin, neuer Kurs, aufgepeppter Start- und Zielbereich - das ergibt einen Teilnehmer- und Zuschauer-Rekord. Diese Gleichung ging am vergangenen Samstag beim 10. Lebacher Sprinterpreis spielend auf. Etwa 220 Radrennfahrer aus dem Saarland, Frankreich , Luxemburg und Südwestdeutschland traten beim Jubiläums-Rennen des RV Falke Lebach in die Pedale und lieferten sich auf dem schnellen Rundkurs um Falscheid packende Duelle. Einer davon war Pascal Müller. "Unsere Teilnehmerzahlen waren rückläufig. Also haben wir beschlossen, einiges anders zu machen. Es hat funktioniert", freute sich der RV-Vorsitzende über die gelungene Frischzellenkur.

Ehrensache, dass der Falke-Chef die neu gestaltete Rundstrecke persönlich auf Herz und Nieren testete. Im Rennen der Amateure C quälte sich der 40-Jährige über 29 Runden. Nach 63,8 Kilometern auf hartem Asphalt kam Müller ins Ziel. Völlig platt und weit hinten, aber glücklich. "Ich bin in dieser Konkurrenz am oberen Alterslimit gefahren. Mir war klar, dass ich gegen die jungen Fahrer chancenlos bin. Ich wollte nur ankommen", sagte Müller und grinste. Sein jüngerer Vereinskollege Thorsten Resch schaffte dies im Rennen der Amateure A/B nicht. Nach der Hälfte der 77 Kilometer langen Strecke stieg der 34 Jahre alte Lokalmatador entkräftet aus.

Von Beginn an drehte das Feld auf Hochtouren, nahm kaum Geschwindigkeit raus und hielt das Tempo hoch. 35 Mal passierten die Rennfahrer den Zielbogen in der Dorfstraße, wo sie vom Applaus der Zuschauer immer wieder neu motiviert wurden. Über Positionswechsel auf den Runden informierte dort Wolfgang Raber. In der Schlussphase legte der Moderator das Mikrofon nicht mehr aus der Hand, so ereignisreich und spannend verlief die Entscheidung.

Sieben Runden vor Schluss hatte sich eine Gruppe mit fünf Fahrern abgesetzt. Der Saarländer Michael Hümbert war da schon weit zurückgefallen. Nach einem Defekt und einem Radwechsel hatte der 24 Jahre alte Fahrer vom Saarbrücker Bike-Aid-Team mit dem Kampf um den Sieg nichts zu tun. Gewinner des Hauptrennens wurde Raphael Freienstein. Nach einem beherzten Schluss-Spurt preschte der Mann vom FV Ramstein mit fünf Radlängen Vorsprung ins Ziel.

Erfreulich aus Sicht des Ausrichters: Platz acht von Johannes Löw im Rennen der Schüler U 15. "Ich hatte mich gut gefühlt, aber nicht gedacht, dass ich so weit vorne lande", sagte das Falke-Talent. Insgesamt fanden in Falscheid neun Rennen statt für Fahrer zwischen neun und 60 Jahren. Etwa 700 Zuschauer schauten zu - so viele wie nie. Grund: Der alte Sonntagstermin kollidierte früher mit einem Radrennen in der Pfalz. Dies kostete den RV Falke namhafte Fahrer - und Zuschauer. "Der Umzug auf den Samstag war ein Erfolg und wird beibehalten. Alle Neuerungen haben sich gelohnt", resümierte Müller zufrieden und freute sich schon auf die 11. Auflage des Sprinterpreises. Und dann darf sich der Falke-Vorsitzende auch endlich mit gleichaltrigen Senioren messen.

Zum Thema:

Auf einen Blick Die Sieger beim Lebacher Sprinterpreis des RV Falke Lebach : Ernst Hesselschwerdt, Compression-X Master Team 2014 (Senioren); Peter Schwöbel, RV Edelweiß Bliesransbach (Junioren); Niklas Märkl, RV Queidersbach (Jugend U 17); Marius Recktenwald, RV Möve Schmelz (Männer Amateure C); Martin Moritz, RV Edelweiß Bliesransbach (erster Schritt Jahrgang 2006 bis 2007); Emil Petry, RV Edelweiß Bliesransbach (erster Schritt Jahrgang 2004 bis 2005); Philipp Straßer, RV Queidersbach (Schüler U 13); André Neumann, RV Mehlingen (Schüler U 15); Raphael Freienstein, FV Ramstein (Hauptrennen Amateure A/B). ros