Gefühls-Chaos beim FCS

Saarbrücken · Ein 3:3 gegen den unangefochtenen Spitzenreiter der 2. Liga ist durchaus ein Erfolg. Trotzdem waren die Gemüter bei den Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln schwer.

 Winter-Neuzugang Tesa McKibben (rechts, hier gegen Anna Kirschbaum) bestritt gegen Köln ihr erstes Pflichtspiel für den FCS. Die Stürmerin blieb aber noch ohne Erfolg. Foto: Wieck

Winter-Neuzugang Tesa McKibben (rechts, hier gegen Anna Kirschbaum) bestritt gegen Köln ihr erstes Pflichtspiel für den FCS. Die Stürmerin blieb aber noch ohne Erfolg. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Ein Punkt und drei Treffer gegen den ungeschlagenen Tabellenführer? Eine Frage, die die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken vor dem vergangenen Sonntag sicher mit "liebend gerne, bitte mehr davon" beantwortet hätten. Doch als sie nach dem Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit unzufriedener Miene den Platz verließen, wollte davon keiner mehr was wissen. Das 3:3 (1:1) hatte nämlich so einige Höhen und Wendungen mit sich gebracht, wodurch das Gemüt nicht immer ganz nachkam.

"Wir sind natürlich froh über den Punkt, aber wir hätten es uns anders gewünscht. Köln ist auch gut, aber wir haben dagegen gehalten. Das 3:3 war sehr glücklich für Köln und unglücklich für uns. Aber wir sind zufrieden", versuchte Lena Ripperger, die Gefühlslage der Mannschaft zu beschreiben.

Dieses Hin und Her war auch auf dem Platz zu beobachten. Zwar erwischte Köln den besseren Start, doch nach 13 Minuten waren die Gäste in Unterzahl und nach 21 Minuten in Rückstand, als Lisa Mayer die 320 Zuschauer zum ersten Mal jubeln ließ. Dies änderte sich jedoch zehn Minuten später, als eine Fehlerkette in der Saarbrücker Abwehr Kölns Claudia Kalin den Ausgleichstreffer ermöglichte. Auch der Doppelpack von Jacqueline De Backer (47., 55.) brachte außer einem zwischenzeitlichen 3:1 wenig Sicherheit. "Köln war ja als Tabellenführer der Favorit, aber trotzdem hätten wir heute die drei Punkte verdient gehabt. Köln konnte nur über Standards und ihre Luftüberlegenheit gefährlich werden. Zwar hatten wir mehr Torchancen, aber leider nicht das nötige Glück, um eine Zwei-Tore-Führung zu verteidigen", sagte Trainer Taifour Diane.

Köln konnte jeweils nach einem Freistoß den Anschluss- (63./Lise Munk) und Ausgleichstreffer (88./Nina Windmüller) erzielen. Zumindest Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, die das Topspiel verfolgte, fühlte sich unterhalten: "Ein super spannendes Spiel, obwohl mich der späte Ausgleich etwas verärgert hatte. Aber insgesamt sehr leidenschaftlich. Hat Spaß gemacht."

Von Spaß war bei den Spielerinnen hingegen wenig zu spüren. Beim Auslaufen lag der Geschmack von Niederlage in der Luft. Doch zumindest Julia Leykauf fand tröstende Worte: "Wir haben drei Tore gegen Köln geschossen. So viel hatte Köln bisher insgesamt bekommen. Das ist durchaus positiv. Aber mit elf gegen zwölf ist es bitter. Was uns einfach fehlt, ist die nötige Erfahrung. Doch ich sehe uns da auf einem guten Weg, denn sowas sammelt sich." Saarbrücken bleibt nach dem Spiel auf Tabellenplatz fünf mit 17 Punkten. Ein Angriff auf Platz zwei, den der FFC Frankfurt II mit 22 Zählern belegt, ist durchaus möglich - Köln hingegen ist mit 34 Punkten längst enteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort