Gebrauchtbaumarkt steht auf der Kippe

Saarbrücken · Arbeitslose geben gebrauchten Baustoffen ein zweites Leben und hoffen, irgendwann wieder eine richtige Stelle zu bekommen. Doch der ganz besondere Baumarkt, in dem sie das tun, hat eine ungewisse Zukunft.

 Zimmermeister Bernd Meister, Michael Bär, Leiter des Gebrauchtbaumarktes (GBM), und Lutz Günter, Chef der Gesellschaft für Arbeitslosenberatung und Beschäftigung (gabb) (von links), zeigen Beispiele auf dem GBM-Sortiment. Foto: Heiko Lehmann

Zimmermeister Bernd Meister, Michael Bär, Leiter des Gebrauchtbaumarktes (GBM), und Lutz Günter, Chef der Gesellschaft für Arbeitslosenberatung und Beschäftigung (gabb) (von links), zeigen Beispiele auf dem GBM-Sortiment. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Aus alten Paletten und Wasserhähnen werden Garderoben, aus Holz und alten Bestecken entstehen Kleiderhaken. Die Mitarbeiter des Gebrauchtbaumarktes (GBM) der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeitslosenberatung und Beschäftigung Burbach (gabb) ließen sich für die Europäische Woche der Abfallvermeidung viel einfallen. "Wir wollten zeigen, wie man bewusster mit Rohstoffen umgeht", sagt Michael Bär, der Betriebsleiter des GBM. Er und sein 25-köpfiges Team beteiligten sich zum ersten Mal an der Aktion. Im GBM geht es darum, möglichst Bauteile wiederzuverwenden, die bei Abbrucharbeiten oder Umbauten anfallen. Der Markt bietet seine Leistungen Privatleuten, Handwerksbetrieben, Abrissunternehmen, Baufirmen, Planungsbüros und Behörden an. So gibt es im GBM von der Schraube bis zur kompletten Holztreppe das typische Baumarktsortiment.

"Neben der Rückführung gebrauchter Bauteile und -materialien in den Wirtschaftskreislauf bauen wir Möbel und Gebrauchsgegenstände aus Paletten sowie Kerzenhalter und Deko-Objekte aus alten Ziegeln, Schrott und Altholz", sagt Bär. Auch 2015 will der GBM bei der Europäischen Woche der Abfallvermeidung dabei sein. Doch ob es so weit kommt, ist fraglich. Seit drei Jahren gibt es den GBM in Burbach. 20 Langzeit-Arbeitslose sind dort, um als Ein-Euro-Jobber wieder ins Berufsleben einzusteigen.

Doch seit Ende Oktober zahlt der Europäische Sozialfonds nichts mehr für den GBM. Der hat eine ungewisse Zukunft. "Wir müssen zurzeit kämpfen, da die öffentlichen Zuwendungen einfach wegfallen. Dabei bieten wir hervorragende Möglichkeiten für Langzeitarbeitslose und haben sehr gute Erfolgsquoten. Das wollen wir beibehalten", sagt Lutz Günter, der Geschäftsführer der gabb. Klappt das nicht, droht den meisten im GBM wieder Arbeitslosigkeit.

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