Und das geht so: Man schlendert lässig durch die Non-Food-Abteilung des Einkaufszentrums, erblickt den vielgepriesenen Fensterreiniger mit Lithium-Ionen-Akku, der angeblich streifenfreie Scheiben zaubert. Da steht auch schon ein älteres Ehepaar. "Madame" spricht mich die Französin an, ,,wisse Sie, ob das was iss?" Ich sage ihr, dass ich auch gerade mit dem Gedanken spiele, mir das Haushaltshelferlein zuzulegen. Woraufhin der Ehegatte neben dem Fensterreiniger ein Teleskop-Verlängerungsset in Augenschein nimmt. Er schaut sich das Ganze etwas näher an, dreht und wendet das Teil und kommt zu dem Schluss, dass am Fensterreiniger kein Rohr zu finden ist, das mit dem Teleskop-Verlängerungsset zu verknüpfen wäre. Da aber kommt mein großer Auftritt. Ich nehme das Gerät zur Hand und finde auf Anhieb die Entriegelung, durch die der vordere Teil sich entfernen lässt. Und schon wird das gesuchte Rohr sichtbar.

Mit ungläubigem Staunen, ja fast schon ehrfürchtig schaut mich der Ehemann an. Vermutlich denkt er, dass ich vom Fach, dass ich mit technischen Finessen auf Du und Du bin. Ha, wenn der wüsste, dass es sich bloß um einen einmaligen Glücksgriff handelte. "Wenn wir uns das nächste Mal hier sehen, erzählen Sie mir bitte, ob der Fensterreiniger was taugt", sage ich, verabschiede mich und fühle mich gut. So gut wie der Cowboy, der gerade den meistgesuchten Schurken von Dodge City zur Strecke brachte und nun der untergehenden Sonne entgegen reitet.

Ganz großes Kino!