Galaktisches Abenteuer eines Jünglings gibt Rätsel auf

Saarbrücken · „Asozial im Weltall“ nannten der erst 15-jährige Marius Freeze und seine erwachsenen Mitstreiter ihren Kunst-Abend im Camera Zwo. Nicht recht einig wurden sich aber Freeze und sein Ensemble, was das Ganze denn eigentlich sollte.

 Marius MC Freeze bei seinem Auftritt im Camera Zwo. Im Hintergrund ist Bandmitglied Eric Thoma (Gitarre) zu sehen. Foto: Iris Maurer

Marius MC Freeze bei seinem Auftritt im Camera Zwo. Im Hintergrund ist Bandmitglied Eric Thoma (Gitarre) zu sehen. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"So wie Sie alle da sitzen: Die Menschen werden immer dümmer. Wir versuchen, mit noch dümmeren Texten..." Der Satz bleibt unvollendet in der Luft hängen, und so kann man nur raten, was das aufstrebende Entertainment-Talent Marius "MC" Freeze sagen wollte: "...gegenzusteuern?" Oder: "...unseren Beitrag dazu zu leisten?"

In der Camera Zwo wurde am Freitag bei der "Weltpremiere" jedenfalls nicht recht deutlich, was die Show "Asozial im Weltall" eigentlich sein sollte. Popkonzert mit Gesprächsimprovisation? Quiz mit Live-Band? Musikalische Persiflage auf Talk-, Verkaufs-, Verblödungs- und Kuppelshows? Der erst fünfzehnjährige Marius Freeze und seine erwachsenen Mitstreiter schienen selbst darüber uneins.

Freeze und Andreas "Andrew" Fischer (beide Moderation, Gesang und Keyboards) waren eifrig mit der Begriffsbildung beschäftigt. Halten wir uns also an das, was angekündigt war: Fünf junge Männer von einer fremden Galaxie namens "Asozial im Weltall" beschließen, schockiert von der Dummheit der Erdbevölkerung, der Menschheit musikalisch einen Spiegel vorzuhalten und sie dadurch zu retten - so die theoretische Mission.

Unterwegs müssen Eric Thoma (Gitarre), Jan "funky" Gihr (Bass) und Daniel Licht (Schlagzeug) offenbar noch eine junge Dame im Astral-Kostüm als Backgroundsängerin aufgelesen haben, deren Name in der Eile nirgendwo mehr ausgewiesen werden konnte. Als Band lieferten die sechs gut tanzbare und teils chartverdächtige Lieder: Stilistisch ging's Richtung Rap, Funk, Soul und Reggae; die deutschen Texte kreisten um Kokain, Leergut, Sex mit der Lehrerin, die Verteilung der Haushaltspflichten zwischen Frau und Mann, Wurstsorten und homosexuelle Wiener - hier waren freilich keine Würste, sondern die Bewohner der österreichischen Metropole gemeint.

Als Dreingabe durften die Zuschauer unter anderem spottbillig einen Junggesellen ersteigern, unter dem Motto "Wer wird 1-Euro-Gewinner?" krude Fragen beantworten und viel assoziativem Geplänkel lauschen. Ein Konzept, das ohne den "Welpenschutz" für seinen schlagfertigen jugendlichen Hauptakteur wohl weniger spaßig wäre.

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