Nach wie vor gilt - im Exil lässt es sich gut feiern, auch ohne Prinzenpaar. Ein solches hat es sowieso noch nie gegeben. Das gilt zumindest für den Karnevalsverein "Graad se lääds" Noswendel, der sein Narrenvolk zu seiner Gala-Kappensitzung in die Schlossberghalle nach Büschfeld eingeladen hatte. Die Narrhalla war bis auf den letzten Stuhl besetzt, das närrische Volk präsentierte sich in teils farbenfrohen aber auch zuweilen skurrilen Kostümen. Die Stimmung war ausgezeichnet. Auf Tischen und Stühlen tobte das Narrenvolk, denn unter Sitzungspräsident Heribert Biesel, der als Prinz Karneval zusammen mit ihrer Lieblichkeit Jungfrau Franziska (Frank Dönnemeier) und seiner Deftigkeit Bauer Frank Leidinger auftrat, wurde ein Feuerwerk der guten Laune abgebrannt. Logische Folge, kaum ein Auge blieb trocken beim dem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm, das gespickt war mit bunten Tänzen, witzigen Sketchen, knalligen Büttenreden und vielen Schunklern, eingespielt vom Fombach-Duo.

Nichts als Ärger mit dem Ehemann, als geplagte Ehefrau hatte Joelle Jänchen das Eis mit ihren Erzählungen vom Ehe- und Liebesleben schnell gebrochen und zumindest die weiblichen Zuhörer auf ihrer Seite. Et Lisa un de Häns (Nadine und Michael Dönnemeier) machten das ach so geheime und verträumte Dorfleben von Noswendel sehr zur Freude des Narrenvolkes publik. So mancher Zeitgenosse bekam sein Fett weg und wurde auf die Schippe genommen.

Dass das Leben im Wilden Westen ganz schön hart sein konnte, davon wursten die Cowboys Frank Müller und Volker Morbe ein Lied zu singen. Sie sprühten förmlich vor Witz, großer Schnauze und Schauspielkunst. "Früher führten alle Wege nach Rom, heute nach Noswendel ins schöne Freizeitzentrum", machte der Tourismusbeauftragte Werner Ludwig und seine Assistentin Carmen Wagner gekonnt witzig und mit viel Hintergrundwissen noch mehr Reklame für die Hochburg des Tourismus und ihre Sehenswürdigkeiten. Am und im See tummeln sich langbeinige Gazellen, Schnattergänse aber auch tolle Hechte. "Jetzt fehlt nur noch die Saarschleife bei uns", so sein Wunsch.

Nur die Saarschleife fehlt

Auf Kneipp(en)kur war der Pitter (Renate Hoff) unterwegs und gab so manches Malheur zum Besten, womit er bei der Männerwelt viel Verständnis einheimste. Im Wechsel mit den Büttenreden sorgten die Jugendgarde, Tanzmariechen und Wirbelwind Anna Kläser, die Tanzgarde, die Schautanzgruppen All Stars sowie Wild Catch und Crazy Company mit ihren tollen Tänzen in schmucken Outfits für viel Abwechslung und Erholung der Zwerchfelle. Den krönenden Abschluss des karnevalistischen Treibens machte das Männerballett, das in die Fernsehsendung Herzblatt entführte. Einmal mehr sorgte das Ensemble, das immerhin schon zwanzig Jahre für Schwung und Temperament Pate steht, für gewollt unkontrollierte Begeisterung vor und auf der Narrenbühne. Nahtlos ging es zum großen Finale über. "Unsere Kappensitzung war wiederum ein voller Erfolg. Wie gewohnt hatten wir eine geile närrische Stimmung in vier kurzweiligen Stunden mit Abwinken in den Morgenstunden", betonte Sitzungspräsident Heribert Biesel.

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AUF EINEN BLICKDreigestirn Heribert Biesel, Frank Dönnemeier, Frank Leidinger; Büttenredner: Joelle Jänchen (Geplagte Ehefrau), Nadine und Michael Dönnemeier (Dorfgespräch mit Häns und Lisa), Frank Müller und Volker Morbe (Cowboys), Werner Ludwig und Carmen Wagner (Tourismusexperte mit singender Assistentin); Pitter (Reante Hoff); Tänze: Tanzmariechen Anna Kläser (Trainerin Anika Müller); Jugendgarde (Trainerin Natascha Hoff), Tanzgarde (Trainerin Nicole Zimmer); STG All Stars (Trainerin Julie Gilles); STG Wild Catch (Trainerin Sandra Reiter); STG Crazy Company (Trainerin Nicole Zimmer, Natascha Hoff); Männerballett (Trainerin Anika Müller); Musik Fombach-Duo Carmen und Josef Wagner. eb