G 9 und Hochschulpolitik sind Zankäpfel für die Fraktionen

Saarbrücken · Kurz vor der Landtagswahl am 26. März ist die Bildungspolitik zum Zankapfel geworden. Die Positionen gehen dabei weit auseinander – wie gestrige Äußerungen der Fraktionen belegen.

 Der jahrelange Sparkurs an der Saar-Uni könnte nach der Landtagswahl enden. Foto: dpa

Der jahrelange Sparkurs an der Saar-Uni könnte nach der Landtagswahl enden. Foto: dpa

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Soll es das Abitur an saarländischen Gymnasien nach zwölf Jahren Schule geben oder doch erst nach 13? Über diese Frage ist kurz vor der Landtagswahl eine hitzige Debatte entbrannt, nachdem die SPD erklärt hatte, die Entscheidung über G 8 oder G 9 den Gymnasien selbst überlassen zu wollen.

Die Landtags-Fraktionen betonten gestern vor allem auch die Rolle der neuen Gemeinschaftsschulen , an denen Schüler das Abitur nach 13 Jahren Schulzeit (G 9) ablegen können. So versuchten sowohl Oskar Lafontaine , Fraktionsvorsitzender der Linken, als auch Hubert Ulrich , Fraktionsvorsitzender der Grünen die Geburt dieser Schulform ihrer eigenen Partei zuzuschreiben. Beide waren sich jedoch einig, "dass Bildungsminister Ulrich Commerçon einen Fehler gemacht hat", sagte Ulrich. Denn der Sozialdemokrat habe die Gemeinschaftsschule als Alternative zum Gymnasium nicht genug beworben. Jetzt dauere es lange, bis sie den gleichen guten Ruf wie das Gymnasium trage.

Roland Theis , parlamentarischer Geschäftsführer der CDU , kritisierte, "dass die Sozialdemokraten wieder nur über Gymnasien gesprochen haben". Der Frage, "zurück zu G 9, ja oder nein", wich er jedoch aus. Stattdessen betonte er, dass die Qualität in den Schulen verbessert werden müsse. Denn dort herrsche Unzufriedenheit. Michael Hilberer , Fraktionschef der Piraten-Fraktion zeigte sich überzeugt: "Einzig vernünftig ist, zurück zu G 9. Der Rest ist nur politische Spielerei."

Uneinigkeit auch bei der saarländischen Hochschul-Politik - und der Frage, bei welcher Institution sie angesiedelt sein sollte - dem Bildungsministerium oder der Staatskanzlei. "Es macht mehr Sinn, die Hochschule einem eigenen Fach-Ressort Bildung anzuschließen", sagte Magnus Jung , SPD-Fraktionsvize. "Die Hochschulpolitik muss dort verankert werden, wo Dinge zur Chefsache gebracht werden könne", befand hingegen Theis - das sei in der Staatskanzlei. Die Grünen betonten erneut, dass sie immer gegen das Sparen an der Hochschule gewesen seien.

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