Fußballfans wollen auch am Samstag feiern

Saarbrücken · Die Wirte freuen sich über viele Fans, die vor ihren Kneipen die Spiele der Fußballweltmeisterschaft angucken. Die Polizei bittet aber alle Fans dringend darum, bei Autokorsos die Verkehrsregeln einzuhalten.

 Dieses Eichhörnchen ist in Fechingen mit einer Deutschlandfahne in ein Vogelhäuschen gekrochen und macht es sich dort gemütlich. Foto: SZ-Leser-Reporter Schales

Dieses Eichhörnchen ist in Fechingen mit einer Deutschlandfahne in ein Vogelhäuschen gekrochen und macht es sich dort gemütlich. Foto: SZ-Leser-Reporter Schales

Foto: SZ-Leser-Reporter Schales

Seit mehr als einer Woche läuft die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) in Brasilien, und die gute Stimmung ist längst bis nach Saarbrücken geschwappt. Die Kneipenbesitzer in Saarbrücken berichten von vollen Lokalen, der St. Johanner Markt war vor allem beim Spiel der deutschen Mannschaft voller Menschen. "Man merkt deutlich, dass Fußball-WM ist. Es ist viel mehr los als sonst, vor allem beim Spiel der Deutschen war alles proppenvoll", sagt Thomas Caldwell, der Besitzer des Klimbim und des Bruch Nr. 1 am Markt. Auch die von der Landesregierung extra zur WM gelockerte Lärmschutzverordnung komme gut an. Bis 23 Uhr darf im Freien vor den Kneipen Fußball gezeigt werden, ab dem Achtelfinale sogar bis ein Uhr. "Die Regelung wird sehr gut angenommen, die Fans gucken das Spiel um 21 Uhr und danach auch noch die Interviews. Es gibt keine Proteste, dass danach draußen nicht weitergeguckt werden darf", sagt Klaus Bier, der Schichtleiter des Langenfeld .

Auch bei der Polizei sind bislang keine Beschwerden eingegangen. "Es läuft alles sehr ordentlich", berichtet Jörg Wagner, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion in der Karcherstraße. Einen Vorfall gab es aber doch. Beim Feiern nach dem 4:0-Sieg der deutschen Mannschaft über Portugal fiel ein 19-Jähriger aus Friedrichsthal am Montag bei einem Autokorso in Sulzbach aus dem Kofferraum eines Pkw und verletzte sich dabei - das teilte die Polizei mit (die SZ berichtete). Dabei handelte es sich um Yannik Eisel, den Tormann des Fußball-Bezirksligisten SV Schnappach. "Ich bin beim Aussteigen aus dem Kofferraum hängen geblieben und gestürzt. Es war mein eigenes Verschulden, das Auto hat ruhig gestanden", erklärt der 19-Jährige, der eine Schulter- und Brustbeinprellung und kleinere Schürfwunden erlitten hat. "Es ist nichts Schlimmeres passiert", sagt Eisel. Sollten die Deutschen am Samstagabend gegen Ghana gewinnen, wird es in Saarbrücken und Umgebung erneut Autokorsos geben. Eisel wird dann auf dem Beifahrersitz Platz nehmen: "Dort feiert es sich genauso gut. Es kann schnell etwas passieren. Ich habe Glück im Unglück gehabt."

Wie Polizeisprecher Georg Himbert mitteilt, legen die Beamten großen Wert darauf, dass auch bei den Autokorsos die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird: "Wir sind selber alle fußballverrückt. Aber es gibt Regeln, die eingehalten werden müssen. Alkohol am Steuer ist verboten. Genauso ist es nicht erlaubt, bei offenem Verdeck auf den Kopflehnen zu sitzen oder im Kofferraum ."

Gemeinsames Fußballgucken ist in Saarbrücken zum Beispiel auf dem St. Johanner Markt, am Ulanenpavillon und an der Berliner Promenade möglich. Auf Big Island an der Bismarckbrücke gibt es die Spiele auf einer Großleinwand.

Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 hatte Familie Schales aus Fechingen wohl ihre Deutschlandfahne im Garten liegen lassen. Jetzt tauchte sie wieder auf. "Pünktlich zum WM-Start in Brasilien entdeckten wir in fünf Metern Höhe in einem Vogelkästchen die Fahne wieder - schön gefaltet. Von wem? Einem tierischen WM-Fan in seiner neuen Schlafstelle: dem Deutschlandhörnchen", schreibt die Familie der SZ. Das Tier scheint sich dort oben wohlzufühlen.

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