Für einen Neustart gerüstet

Illingen/Merchweiler/Homburg · Die siebenköpfige Familie Ziegler kann aufatmen. Nachdem ihre gesamte Habe am vergangenen Sonntag bei einem Brand in ihrem Wohnhaus im Merchweilerweg in Illingen zerstört wurde, hat sie wieder ein Dach über dem Kopf und freut sich über eine große Hausrat-Spende.

 Christine Ziegler (2.v.l.), umrahmt von den Maltesern aus Homburg und dem Illinger Bürgermeister Armin König (3.v.r.) freute sich über die Lkw-Ladung voller Hausrat. Foto: Gemeinde Illingen

Christine Ziegler (2.v.l.), umrahmt von den Maltesern aus Homburg und dem Illinger Bürgermeister Armin König (3.v.r.) freute sich über die Lkw-Ladung voller Hausrat. Foto: Gemeinde Illingen

Foto: Gemeinde Illingen

. Der Weiße Sonntag 2014 wird Christine und Karsten Ziegler und ihren fünf Kindern als rabenschwarzer Tag in Erinnerung bleiben. Am frühen Morgen erreichte die Familie, die übers Wochenende auf dem Campingplatz am Dieffenbacher Weiher in Frankreich weilte, die Nachricht, dass ihre Wohnung in Illingen in der Nacht ausgebrannt sei. Wie die SZ berichtete, hat das Feuer in dem Gebäude im Illinger Merchweilerweg die Wohnung der Zieglers samt Hausrat fast komplett zerstört. "Wir standen buchstäblich vor dem Nichts", sagte Christine Ziegler am Donnerstag der SZ im Illinger Rathaus. Grund des Treffens war die Übergabe einer enormen Menge von Möbeln und Hausrat (ein Lkw und ein Kleintransporter waren randvoll) durch den Malteser Hilfsdienst aus Homburg, der gleich am Sonntag eine Sammelaktion gestartet hatte. Mit dabei als Gastgeber im Rathaus der Illinger Bürgermeister Armin König, der mit seinem Merchweiler Kollegen Walter Dietz und Mitarbeitern der Ordnungsämter am Unglückstag binnen Stunden eine neue Bleibe für die Zieglers organisiert hatte. Die Gemeinde Merchweiler stellte eine Wohnung zur Verfügung, in der Christine und Karsten Ziegler mit ihren fünf Kindern zwischen acht und 15 Jahren gleich untergebracht werden konnten. "Das ist dort ganz in Ordnung, nur auf die Dauer zu eng für uns alle", sieht sich die junge Frau nach einer Verschnaufpause wieder auf der Suche nach einer passenden Unterkunft. In Illingen hatte die Familie erst seit einem dreiviertel Jahr gewohnt.

Die Homburger Malteser mit Jan Huber und Tim Hölscher an der Spitze waren über die sozialen Netzwerke, die Armin König zur Hilfs-Organisation genutzt hatte, auf die Not der Zieglers aufmerksam geworden. Bei den Homburger Helfern liefen dann rasch ganz viele Spenden-Angebote ein. "Wir waren rund 400 Kilometer im Saarland und der Pfalz unterwegs, um alles einzusammeln", so Jan Huber für die Malteser. Die Homburger Helfer waren mit einem ganzen Trupp ins Illtal gereist, um die Möbel, Küchengeräte, andere Einrichtungsgegenstände und Spielsachen gleich in die Wohnung der Zieglers beziehungsweise einen Aufbewahrungsraum zu schaffen. Damit die Familie, die bei dem Brand auch einen Hasen und zwei Katzen verlor, für einen Neustart gerüstet ist. "Eine Katze hat überlebt", erzählte Christine Ziegler, die mit ihrer Situation recht gefasst umzugehen weiß. Das Feuer war im Keller des Gebäudes ausgebrochen, die Polizei vermute, so Ziegler, Brandstiftung. 60 Wehrleute aus Illingen, Wustweiler und Uchtelfangen waren unter Führung von Sven Haben im Einsatz.

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