Für 268 Fahrer hieß es in Güdingen und Brebach: Halt, Polizei!

Brebach/Güdingen · Kontrollstelle Unner. Ein Blick auf den Fahrer, ein zweiter in den Wagen, routiniertes Schnuppern: Das Ergebnis entschied über Weiterfahrt oder Stopp. In einem Fall dauert die Fahrpause noch Monate. Von den Kosten ganz zu schweigen.

 An drei Kontrollstellen und in zwei grenznahen Wohngebieten zeigten Beamte der Polizeiinspektion Brebach und der Police Nationale aus Saargemünd am Mittwoch Präsenz. Foto: Becker&Bredel

An drei Kontrollstellen und in zwei grenznahen Wohngebieten zeigten Beamte der Polizeiinspektion Brebach und der Police Nationale aus Saargemünd am Mittwoch Präsenz. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der französische Polizist blickt dem roten Polo entgegen. In Sekundenbruchteilen entscheidet er: Der muss halten. Der Hüne lässt die deutsche Halte-Kelle rot aufleuchten. Ganz normal, wenn er an der Oberen Saar mit den Kollegen von der Inspektion Brebach im Einsatz ist. Während das Auto noch ausrollt, gleitet die Windschutzscheibe herunter. Der Mann von der Police Nationale blickt den Fahrer aufmerksam an. Er sieht und riecht nichts Verdächtiges. Bon Voyage.

Nicht alle werden an diesem Tag so einfach weiterfahren dürfen. Ist ein Bußgeld zu verhängen, greift der deutsche Kollege ein. Der französische Beamte mit der blauen Schirmmütze ist Teil eines Teams. Die gelben Warnwesten leuchten auf der Unner aus dem Wintergrau.

Polizei steht neben Police. Einer informiert den andern, einer achtet auf den andern. Eine Schicht lang dauert der Einsatz vom frühen Nachmittag bis in die Dunkelheit.

Commandant Franck Stephan, Chef der Police-Nationale-Dienststelle in Saargemünd, gehört zu den sechs Franzosen, die an diesem Tag ins Nachbarland ausgerückt sind. "Wir möchten zeigen, dass wir auf beiden Seiten der Grenze gut zusammenarbeiten." Denn die Probleme seien hier wie dort vergleichbar. Stephan spricht von der jüngsten Einbruchsserie in Saargemünd. Zuvor war die Region Bitsch gebeutelt. Und die Suche nach neuer Beute endet nie. Ob in Deutschland oder in Frankreich. Da gilt es, verdächtige Fahrzeuge zu entdecken, sich als Polizei zu zeigen. "Deshalb sind solche Kontrollen sehr wichtig", sagt Stephan.

Sein deutscher Kollege Robert Hauer sieht das genauso. "Wir möchten mit solchen Kontrollen das Entdeckungsrisiko erhöhen. Einbrecher müssen ja schließlich irgendwie zu den Tatorten gelangen und die Beute wegschaffen." Auffallend häufig leuchtet die Kelle, wenn Lieferwagen sich der Kontrollstelle nähern. Autos, in die halt was reinpasst. Doch an diesem Nachmittag ist nichts Illegales drin.

Der Einsatz geht noch über die drei Kontrollstellen, zwei in Güdingen, eine in Brebach, hinaus. Hauer und Stephan schicken ihre Leute als gemischte Fußstreifen auf den Güdinger Berg und in die Straßen auf der Unner. "Das kam hervorragend an", sagt Hauer.

Dass nicht alle den Kontrolltag in guter Erinnerung behalten, liegt nach sechs Stunden und 268 gestoppten Autos auf der Hand. Einsatzplaner Hauer: "Wir haben 302 Personen überprüft. Bei acht Fahrern machten wir den Atemalkoholtest. Sieben Tests waren negativ. Ein Fahrer war mit einem Wert zwischen 0,5 und 1,1 Promille unterwegs." Das ist zwar noch eine Ordnungswidrigkeit. Aber eine schwere, wie Robert Hauer sagt. Die Folgen? Fahrverbot, mehrere hundert Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg. "Wiederholungstäter haben sich auf noch härtere Konsequenzen einzurichten."

Zwei der Kontrollierten mussten schon nicht mehr um ihren Führerschein bangen. Denn sie haben keinen. Jetzt ist Ärger mit der Justiz - bis hin zur Freiheitsstrafe - programmiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort