Freundschaftliches Miteinander

Saarbrücken. Am kommenden Montagmorgen werden die Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift und die Synagogengemeinde Saar in einer Vereinbarung bekunden, dass sie ihre seit Jahrzehnten bestehende freundschaftliche Zusammenarbeit fortsetzen und verstärken wollen, und zwar "getragen von gegenseitiger Wertschätzung"

Saarbrücken. Am kommenden Montagmorgen werden die Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift und die Synagogengemeinde Saar in einer Vereinbarung bekunden, dass sie ihre seit Jahrzehnten bestehende freundschaftliche Zusammenarbeit fortsetzen und verstärken wollen, und zwar "getragen von gegenseitiger Wertschätzung". Der Vertrag drücke die große Verbundenheit zwischen der Gemeinde und vor allem dem Egon-Reinert-Haus aus, erläuterte Richard Bermann, (Foto: Johannes Bodwing) der Vorstandsvorsitzende der Synagogengemeinde Saar im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Von der Eröffnung im Jahre 1972 bis zum heutigen Tag haben 33 Personen jüdischen Glaubens im Egon-Reinert-Haus gelebt, berichtete Leiterin Astrid Koch (Foto: Maurer). Persönliche Kontakte des damaligen Haus-Geschäftsführers Hermann Schömer mit dem seinerzeitigen Geschäftsführer der Synagogengemeinde, Walter Walter, hatten zu einer ersten freundschaftlichen Annäherung geführt. Viele ältere jüdische Mitbürger, die nach der Emigration wieder in ihre saarländische Heimat zurückgekehrt waren, schätzten das Stiftswohnen, das ihnen ein Leben in Autonomie und Selbstständigkeit ermöglichte. Bis heute zählen Veranstaltungen, die das Miteinander der Kulturen fördern und Menschen christlichen und jüdischen Glaubens zusammenführen, zum Alltag im Egon-Reinert-Haus. Zu den Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich für die Zusammenarbeit des Wohnheimes mit der Synagogengemeinde in Wort und Tat stark machten, zählen unter anderem Franz-Josef Röder, Franz Mai, Prof. Andreas Baltes, Prof. Herbert Jochum, Eva und Kurt Stiefel, Ruth und Louis Salomon sowie Eva Andermann. Der damalige Weihbischof Felix Genn zeigte sich bei einem Besuch im März 2005 vom freundschaftlichen Miteinander der Menschen christlicher und jüdischer Kultur beeindruckt.

Die Synagogengemeinde wurde vor 30 Jahren Eigentümer eines Erweiterungsbaues; das Wohnheim zog als Mieter ein. Diese Vertragsbeziehung wird 2011 enden, die Stiftung erwirbt das Haus und baut es um. Im März 1980 hatte die Mitgliederversammlung des Vereins Saarbrücker Altenwohnstift beschlossen, die Synagogengemeinde Saar als Mitglied aufzunehmen. Nach Umwandlung des Vereins in eine Stiftung (2003) erhielt die Synagogengemeinde einen Sitz in der Stiftungsversammlung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort