Freundschaft, Liebe, Märchen und Mythen

Saarbrücken · 19 Stücke für Kinder und zehn im Abendprogramm umfasst der Spielplan für 2016 des Kleinen Theaters im Rathaus, den der Leiter Thomas Altpeter vorstellte. Den Anfang macht am 20. Februar die „Geierwally“.

 „Geraldine. Eine Diva kehrt zurück“ des Figurentheaters Vanessa Valk aus Freiburg ist am 7. Mai zu sehen. Foto: Nicholas Winter

„Geraldine. Eine Diva kehrt zurück“ des Figurentheaters Vanessa Valk aus Freiburg ist am 7. Mai zu sehen. Foto: Nicholas Winter

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 Auftakt im Kleinen Theater ist am 20. Februar das Stück „Die Geierwally“ mit Dorothee Carls. Foto: Dirk Wildt

Auftakt im Kleinen Theater ist am 20. Februar das Stück „Die Geierwally“ mit Dorothee Carls. Foto: Dirk Wildt

Foto: Dirk Wildt

Raubvögel geben sich selten plauderhaft, anders bei "Geierwally", wo ein Geier vom Lieben und Leiden seiner Herrin erzählt, die sich vor Eifersüchteleien in die Berge flüchtet. Romeo und Julia verschlägt es in einem Reigen aus Hingabe und Hass nach Palermo, und in "Die kleinen Kerle und das Felltier" raufen sich zwei Erdkobolde mit einem rätselhaften Höhlenneuling zusammen. Ein paar der Höhepunkte sind das in der Spielzeit 2016 des Kleinen Theaters im Rathaus, die Leiter Thomas Altpeter nun in Anwesenheit von Saarbrückens Kulturdezernent Thomas Brück vorstellte.

Er lobte Altpeters Gespür für qualitatives Figurentheater. Nahezu jedes Stück war 2015 ausverkauft, die Auslastung ist hoch. Diesmal geht das Theater mit 19 Stücken für Kinder und zehn im Abendprogramm an den Start. "Ist Lieb' ein zartes Ding?.." aus Shakespeares "Romeo und Julia" lautet das Motto, Freundschaft, Liebe und Erotik stehen im Mittelpunkt. Für die Kleinen sind das Geschichten wie "Das hässliche Entlein" von den Exen (Erfurt/Leipzig), die auch "Die Geierwally" für die Großen zeigen. Oder "Herr Minkepatt und seine Freunde" (Theater Rosenfisch/Eschweiler), der Vogelsprache versteht und mit Tieren besser auskommt, als mit Menschen. "Das Motto ist komplex, auch das Gegenteil von Freundschaft kommt vor oder Gleichgültigkeit", sagt Altpeter. Die "Gans Auguste" etwa soll anfangs gebraten werden. Das passiert aber nicht, weil ihr der kleine Peter seine Zuneigung schenkt. Märchen und Mythen gibt es, wie "Die kleine Meerjungfrau" (Kobalt-Theater/Berlin) oder "Amors Pfeile" vom Theater September aus Mühlheim, in dem die Götter über das Lieben in Zwist geraten. Außerdem klassische Stoffe wie "Der Diener zweier Herren". Die Abstraktion beim Figurentheater biete ungeheuer viele Möglichkeiten, einiges funktioniere ganz ohne Sprache, wie die Stücke der Biting Breads, sagt Altpeter: "Und doch ist das total spannend bis zur letzten Minute."

Von Marionetten- bis Handpuppenspiel, Materialtheater bis Performance zeigt Altpeter die Bandbreite des Figurenspiels. Bei "Geraldine" tritt Vanessa Valk in einem Dialog mit einer lebensgroßen Puppe. In "Gradualistische Annäherung an eine Ehe" nutzt Astrid Kjær Jensen gar den eigenen Körper als Bühne.

Einige Theater kommen erstmals, wie die Handmaids (Berlin/Kopenhagen). Das Programm des Kleinen Theaters ist mit Gruppen aus Frankreich, Österreich, der Schweiz oder Italien international. Am Budget hat sich nichts geändert, 40 000 Euro kommen von der Stadt. Die Eintrittspreise bleiben gleich, allerdings wird es montags nur noch eine Vorstellung für Kindergärten geben, da öfters vorbestellt wurde, der Kindergarten dann aber nicht auftauchte. Saisonauftakt ist am 20. Februar.

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