Freiluft-Kindergarten hat schon viele Fans

Saarbrücken. Als ihr Sohn keinen Platz im Saarbrücker Waldorf-Waldkindergarten am Schanzenberg bekam, war Sandra Kremers enttäuscht. Eine Alternative zum Waldkindergarten, in dem die Kleinen an der frischen Luft betreut werden, sieht Kremers nicht. "Mein Sohn ist hochgradig allergisch, unter anderem gegen Katzen und Hausstaubmilben", erzählt die Saarbrückerin

 In der Natur können Kinder spielerisch und ungezwungen ihr Wissen erweitern. Waldkindergärten bauen darauf auf. Foto: dpa

In der Natur können Kinder spielerisch und ungezwungen ihr Wissen erweitern. Waldkindergärten bauen darauf auf. Foto: dpa

Saarbrücken. Als ihr Sohn keinen Platz im Saarbrücker Waldorf-Waldkindergarten am Schanzenberg bekam, war Sandra Kremers enttäuscht. Eine Alternative zum Waldkindergarten, in dem die Kleinen an der frischen Luft betreut werden, sieht Kremers nicht.

"Mein Sohn ist hochgradig allergisch, unter anderem gegen Katzen und Hausstaubmilben", erzählt die Saarbrückerin. "Er war schon in zig Kindergärten und hat nirgends Luft bekommen." In geschlossenen Räumen genügten schon Katzenhaare an Kleidern anderer Kinder, um allergische Reaktionen bei ihrem Sohn hervorzurufen. Auch die Hausstaubkonzentration sei in den Kindergärten so hoch, dass der Dreijährige Atemnot bekomme.

"Im Waldkindergarten hätte sich sein Immunsystem erholen können", sagt Sandra Kremers. Sie hofft, dass sich die Lage ihres Sohnes bis zur Einschulung bessert. "In einem normalen Kindergarten wird das nicht der Fall sein", sagt Kremers. Nun denken sie und ihr Mann darüber nach, mit anderen Eltern einen weiteren Waldkindergarten in Saarbrücken zu eröffnen und so selbst einen geeigneten Kindergartenplatz für ihren Sohn zu schaffen.

"Es wäre schön, wenn sich Gleichgesinnte und Spender für einen zweiten Waldkindergarten finden", sagt Kremers.

Rechtlich gesehen ist es kein Problem, einen Waldkindergarten zu gründen. "Einen Waldkindergarten kann eine Privatperson oder ein Verein betreiben", erklärt Thorsten Klein, Sprecher des Ministeriums für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport. "Um zuschusswürdig zu sein, muss der Betreiber sich mit dem Jugendamt abstimmen." Für die Betriebserlaubnis sei das Landesjugendamt zuständig. Auch die Nutzung des Waldgebietes müsse von den zuständigen Stellen genehmigt werden. "Der Forst legt die Gemarkung fest und gibt sie zur Nutzung frei", sagt Klein. Da die Jungen und Mädchen ihre Kindergartenzeit das ganze Jahr über im Freien verbringen, muss es bei Sturm, Gewitter oder extremer Kälte Ausweichmöglichkeiten geben, beispielsweise einen beheizten Bauwagen.

Ansonsten unterliegt der Waldkindergarten nach Auskunft von Thorsten Klein "den gleichen Förderrichtlinien wie ,normale' Kindertageseinrichtungen".

Kontakt: Wer sich für den Waldkindergarten interessiert, erreicht Sandra Kremers unter der E-Mail-Adresse waldkindergarten-sb@web.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort