Frech, witzig, farbenfroh, ausgelassen

Saarbrücken · Rund 2000 Akteure und 150 000 Zuschauer machten den Rosenmontagsumzug zum Höhepunkt der Session.

 Diese Delegation von bunten Riesen kam von der Karnevalsgesellschaft „M'r sin nit so“. Fotos: Becker&Bredel

Diese Delegation von bunten Riesen kam von der Karnevalsgesellschaft „M'r sin nit so“. Fotos: Becker&Bredel

Ein Jahr Unterbrechung - das war für die Saarbrücker Faasebooze doch allerhand. Entsprechend groß geriet das Interesse der Narrenschar am 47. Saarbrücker Rosenmontagsumzug der Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) am gestrigen Hochtag der Straßenfastnacht. Stimmungsvoll und ohne größere Zwischenfälle verlief der Rosenmontagsumzug mit 77 teilnehmenden Gruppen, weit mehr als 2000 Akteuren und rund 150 000 Zuschauern. Im Ziel auf Höhe des Burbacher Marktes moderierten die als Gesangsgruppe "Die Saarsittiche" bekannten Angela Wachs und Armin Dissieux launig das Geschehen im Umzug.

Die Karnevalsgesellschaften rückten ihre Sessionsmottos ins Blickfeld. Bei den Daarler Dabbesen lautete das Motto "Venedig". "Olympia" war's bei den Holzäppeln, "Las Vegas" bei den Güdinger Saarraketen. Bei der Kulturgemeinschaft Pfaffenkopf drehte sich alles um das Dudweiler Kinderprinzenpaar aus ihren Reihen: Sandro I. und Laura II.

Die Grünen Nelken aus Dudweiler widmeten sich dem Motto "Die goldenen 1920er". Die Tanzschule Bootz-Ohlmann setzte auf "Tanz auf dem Eis". Die Molschder Narrekäpp ließen die Puppen tanzen, bei den Rußhütter Eulen ging's um die "Augsburger Puppenkiste". Um "Narren, die Geschichte machen" drehte sich alles bei den Nassauern. "Auf dem Wagen ist es immer toll", sagte der überzeugte Karnevalist und einstige Kulturdezernent Eric Schrader, der dieses Erlebnis für nichts auf der Welt missen möchte.

"Einen Kessel Buntes" hatte die "M'r sin nit so" anzubieten, und die Kesselflicker schwelgten in der "Flower-Power-Zeit". Die blau-schwarzen Saarländer inszenierten einen "Rummelplatz 1928", die Luisenthaler "Hoch das Bein" reisten mit ihrer Zeitmaschine "Zurück in die Zukunft". Mit dabei waren auch Vereine, die sonst nix mit Faasenacht zu tun haben. "TVB 141 Johr - mir turne mit Humor" erklärte der Turnverein Burbach in seinem Motto.

Die Sportfreunde sandten ihren "Club der 1-05er, die Burbacher". Erstmals in Burbach waren die Völklinger Stadtsoldaten der Karnevalsgesellschaft "Die Kreisler" unterwegs. Der Umzug in der eigenen Innenstadt war aus organisatorischen Gründen abgesagt worden, also gaben sie ein Gastspiel mit imposanter und lautstarker Kanone in der Nachbarstadt.

Das Ende des Zuges gebührte nach alter Tradition den Gastgebern, die übrigens mit ihrem Sessionsmotto Recht behalten haben: "Der Burbacher Romo-Umzug der geht, wird er nicht vom Wind verweht."

 Fröhlich geschminkt war Janine Adamek angereist.

Fröhlich geschminkt war Janine Adamek angereist.

 Jeck in Schwarz und Grün trat die Delegation der Grünen Nelke auf.

Jeck in Schwarz und Grün trat die Delegation der Grünen Nelke auf.

 Hier winkte die Garde der Kowe aus Auersmacher den Narren zu.

Hier winkte die Garde der Kowe aus Auersmacher den Narren zu.

 Als kämen sie just aus Venedig präsentierten sich die Daarler Dabbese.

Als kämen sie just aus Venedig präsentierten sich die Daarler Dabbese.

 Uwe Bienmüller kam als Clown.

Uwe Bienmüller kam als Clown.

 An den Absperrgittern drängte sich im wilden Durcheinander großes und kleines närrisches Volk.

An den Absperrgittern drängte sich im wilden Durcheinander großes und kleines närrisches Volk.

Neben dem alt-ehrwürdigen Schiffsche schickten sie unter anderem ihre "Klooreiche" mit ihrem Thema "Chicken" auf die knapp drei Kilometer lange Zug strecke. Die "Mir sin do" hatten übrigens nicht nur den Umzug organisiert. Sie hatten am Wochenende außerdem die Spielbank im Deutschmühlental und die Sparkassenfiliale in Burbach gestürmt.

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