Fotos vom Gewahrsam vor der Abschiebung

St. Johann. Meterhohe Maurern, Stacheldraht, schwere Tore vor kleinen Zellen mit vergitterten Fenstern, Schließanlagen, Überwachungskameras. Es scheint, als würden hier Schwerverbrecher in einem Hochsicherheitstrakt einsitzen. Gesichter gibt es aber keine auf den Fotos der Ausstellung "Innenansichten", die Reiner Frey, ein Mitarbeiter des Diakonischen Werks, gemacht hat

 In der Ausstellung "Innenansichten": (v.l.) Dezernent Kajo Breuer, Pfarrer Udo Blank von der Liga der freien Wohlfahrtspflege und Uli Sextro von der Gewahrsams-Anstalt in Ingelheim. Foto: Iris Maurer

In der Ausstellung "Innenansichten": (v.l.) Dezernent Kajo Breuer, Pfarrer Udo Blank von der Liga der freien Wohlfahrtspflege und Uli Sextro von der Gewahrsams-Anstalt in Ingelheim. Foto: Iris Maurer

St. Johann. Meterhohe Maurern, Stacheldraht, schwere Tore vor kleinen Zellen mit vergitterten Fenstern, Schließanlagen, Überwachungskameras.

Es scheint, als würden hier Schwerverbrecher in einem Hochsicherheitstrakt einsitzen. Gesichter gibt es aber keine auf den Fotos der Ausstellung "Innenansichten", die Reiner Frey, ein Mitarbeiter des Diakonischen Werks, gemacht hat. Fotos und Infotafeln zeigen und erklären dem Betrachter die "Gewahrsamseinrichtung für Ausreisepflichtige" (GfA) im rheinland-pfälzischen Ingelheim. Wenn der Staat sie nicht will, landen am Rande des Industriegebietes von Ingelheim auch Menschen, die im Saarland gelebt haben. Die Menschen sitzen hier aber nicht ein, weil sie kriminell sind. Vielmehr dient ihre "Ingewahrsamnahme" einzig und allein der Sicherung der Abschiebung. Dass der Vorgang der Abschiebung und der damit einhergehende Freiheitsentzug in Deutschland bis zu 18 Monate dauern kann, ist nur eine Information, die die Ausstellung liefert.

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege Saar, der Zusammenschluss der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege im Saarland, zeigt die Ausstellung zusammen mit der Stadt Saarbrücken. isi

Noch bis 26. März können sich die Besucher des Rathauses St. Johann an Werktagen von 7 bis 18 Uhr im zweiten Obergeschoss die Ausstellung ansehen. Täglich steht von 9.30 Uhr bis 16 Uhr eine fachkundige Person zur Begleitung durch die Ausstellung bereit.

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