Fotokunst auf der Palliativstation

Saarbrücken · Monika Zorn findet nichts Besonderes daran, Kunst auf einer Palliativstation für Schwerstkranke zu zeigen. „Das gehört doch zum Leben dazu“, sagt sie. Bis 20. März sind einige ihrer Werke in der Klinik zu sehen.

 Von links: Oberärztin Frauke Backes, Chefärztin Dr. Maria Blatt-Bodewig und Monika Zorn mit einem Foto des Treppenhauses der Klinik auf dem Rastpfuhl. Zorn zeigt in ihrer Ausstellung viele Architekturarbeiten. Foto: Iris Maurer

Von links: Oberärztin Frauke Backes, Chefärztin Dr. Maria Blatt-Bodewig und Monika Zorn mit einem Foto des Treppenhauses der Klinik auf dem Rastpfuhl. Zorn zeigt in ihrer Ausstellung viele Architekturarbeiten. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Sie hat eine besondere Beziehung zu unserer Station, denn beide Elternteile waren bei uns", erklärt Dr. med. Maria Blatt-Bodewig, Chefärztin der Palliativstation des Caritasklinikums Saarbrücken , die Ausstellung der Saarbrücker Fotografin Monika Zorn. Seit Freitag können sich die Patienten , Besucher, aber auch die Mitarbeiter der Palliativstation an den Fotografien von Monika Zorn erfreuen.

Es ist nicht das erste Mal, dass auf der Palliativstation des Caritasklinikums eine Kunstausstellung mit Musik sowie Kaffee und Kuchen eröffnet wurde. "Wir haben festgestellt, dass unsere Musik- und Kunsttherapien unseren Patienten sehr helfen. Und eine Gemäldeausstellung im letzten Jahr war ein großer Erfolg. Daher wollten wir das wiederholen", sagt Maria Blatt-Bodewig.

Dank ihres Teams und der Oberärztin Frauke Backes sowie des Fördervereins der Klinik für Palliativmedizin, und unterstützt von Herbert Klär und Bernhard Möhl von der Jazzband St. Swingbert, wurde die Eröffnung der Ausstellung für die Patienten zu einem Ereignis. Für sie, die an fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankungen leiden und auf der Palliativstation therapiert werden, ist die Ausstellung eine willkommene Abwechslung. Auch wenn nicht alle Patienten die ganze Vernissage verfolgen konnten, die Türen ihrer Zimmer waren weit geöffnet. Monika Zorn kennt Team und Station, war im vergangenen Jahr häufig zu Besuch. Und dabei ist eine spezielle Bindung entstanden. Daher hat die Fotokünstlerin angeboten, ihre Arbeiten an diesem ungewöhnlichen Ort zu zeigen. "Es ist eine gute Idee. Und für die Patienten und Besucher ist es eine Möglichkeit, sich mit Kunst zu beschäftigen. Es baut eine andere Spannung auf", erzählt Monika Zorn.

Die ausgestellten Fotografien stammen aus den vergangenen Jahren. Die Fotos sind klein und quadratisch, mit großem Passepartout gerahmt. "Ich nehme meine Fotos immer analog auf. Und nachbearbeitet sind sie auch nicht, das kann ich gar nicht", erzählt die Fotografin und lacht. Alle Arbeiten sind farblich reduziert und zeigen Architekturen. Mittels der ungewöhnlichen Blickweise betont Monika Zorn dabei besonders die Strukturen von Treppen, Geländern oder Wänden. "So wirken meine Fotos etwas konstruktivistisch", erklärt Monika Zorn.

Einige der ausgestellten Fotografien könnten Kunstinteressierten bekannt sein, denn Zorn hat sie schon auf der "Saar Art 2013", der letzten Landeskunstausstellung, gezeigt. Andere dagegen sind ganz neu und zeigen auch die Treppenhäuser des Caritasklinikums. Berührungsängste, eine Ausstellung ausgerechnet auf einer Palliativstation zu zeigen, hatte Monika Zorn nie: "Das gehört doch zum Leben dazu."

"Die Tage mit Leben füllen - Fotografien von Monika Zorn". Ausstellung auf der Palliativstation des Caritasklinikums Saarbrücken St. Theresia, Haus 6, 1. Stock, Station 16, Rheinstraße 2, 66113 Saarbrücken , bis 20. März.

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