Flexible Notfallhilfe für Eltern

Saarbrücken. Casper klammert sich an seine Mutter. Seit einigen Wochen besucht der Eineinhalbjährige eine Kinderkrippe. Denn seine Mutter setzt nach einer längeren Erziehungspause nun ihr Lehramtsstudium fort. "Ich mache mein Referendariat und bereite mich auf das Zweite Staatsexamen vor", erzählt Annika Kerz

Saarbrücken. Casper klammert sich an seine Mutter. Seit einigen Wochen besucht der Eineinhalbjährige eine Kinderkrippe. Denn seine Mutter setzt nach einer längeren Erziehungspause nun ihr Lehramtsstudium fort. "Ich mache mein Referendariat und bereite mich auf das Zweite Staatsexamen vor", erzählt Annika Kerz. Arbeit, Kind und Haushalt, das schaffe sie in dieser Situation einfach nicht allein. Daher hat sich die 28-Jährige Unterstützung geholt. Sie ist die Erste, die von dem neuen Angebot "Familienservice +" des Caritasverbands für Saarbrücken und Umgebung Gebrauch macht. Einmal pro Woche kommt Micaela Osske-Both zu Familie Kerz und erledigt dort Arbeiten, die im Haushalt anfallen. Und wenn Casper einmal krank sein sollte, die Krippe geschlossen ist oder aus anderen Gründen eine vorübergehende Betreuung für Casper gebraucht wird, springt Micaela Osske-Both ebenfalls ein. "Diese Flexibilität ist genau das, was ich in meiner Situation brauche", sagt Annika Kerz. Die Unterstützung durch den "Familienservice +" gebe ihr die Möglichkeit, nach der Schule ganz für ihren kleinen Sohn da zu sein. "Zum Lernen lege ich Nachtschichten ein." Und im Haushalt sorgt Micaela Osske-Both für Ordnung. Eine solche Unterstützung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung gab es bislang nur für Elternteile, die aus Gesundheitsgründen Hilfe brauchten. "Der klassische Familienpflegedienst, der von den Krankenkassen bezahlt wird, kann von Müttern nur im Falle einer Krankheit oder eines Kuraufenthaltes in Anspruch genommen werden", erklärt die Leiterin des Familienpflegedienstes, Bernadette Staudt-Serf. Im Unterschied dazu richte sich der "Familienservice +" ganz allgemein an junge Eltern. Ein Ersatz für eine Tagesmutter oder einen Krippenplatz sei das Angebot jedoch nicht, stellt Staudt-Serf klar. "Der ,Familienservice +' sieht keinen großen Betreuungsumfang vor, sondern ist vielmehr als flexibler Notfalldienst gedacht." Drei geringfügig Beschäftigte arbeiten im Rahmen des Projektes "Familienservice +" bei der Caritas. Staudt-Serf sagt: "Für ihre Tätigkeit in den Familien wurden die Mitarbeiterinnen von uns geschult."Weitere Infos gibt es beim Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung, Johannisstraße 2, Tel. (06 81) 3 09 06 15, E-Mail: staudt-serf@caritas-saarbruecken.de.

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