Finne erfährt dank SZ-Artikel mehr über seinen saarländischen Vater

Saarbrücken/Pori · Als der Finne Lauri Lindroos die Saarbrücker Zeitung um Hilfe bat, um mehr über seinen saarländischen Vater herauszufinden, hätte er nicht damit gerechnet, dass er damit sogar Menschen in Australien und Ägypten erreichen würde. Der 70-Jährige wollte mehr über seinen Vater Peter Müller erfahren, der im Zweiten Weltkrieg in Finnland stationiert war und sich dort in eine Finnin verliebte.

 Silvester 1941: Der saarländische Soldat Peter Müller in Finnland mit seiner SZ. Foto: Lindroos

Silvester 1941: Der saarländische Soldat Peter Müller in Finnland mit seiner SZ. Foto: Lindroos

Foto: Lindroos

Sie wurde schwanger, doch als Sohn Lauri auf die Welt kam, war Müller bereits abgezogen worden.

Erst 1957 lernte der zwölfjährige Lauri seinen Vater kennen, er verbrachte "einen fantastischen Sommer" in Saarbrücken, wo Müller nach seiner Kriegsheimkehr einen Feinkostladen eröffnet hatte. Nach diesem Sommer sah Lindroos seinen Vater nie wieder. Müller starb 1967. Nachdem die SZ Lindroos' Geschichte veröffentlicht hatte, meldeten sich tatsächlich einige Leser, die Müller gekannt hatten. "Wie ein Lottogewinn" war für Lindroos jedoch, dass sich Ursula Jaritz, Peter Müllers Stieftochter, bei ihm meldete. Das geschah auf einigen Umwegen: Eine Exil-Saarländerin hatte in Australien den Artikel im Internet gelesen und ihre Freundin Ursula Jaritz, die in Ägypten lebt, kontaktiert. "Das war einer der Höhepunkte meines Lebens, dass ich so etwas wie eine Halbschwester gefunden habe", sagt Lindroos. "Richtig von den Socken" sei er gewesen, als Jaritz ihm per Post ein Fotoalbum seines Vaters schickte, voller Bilder aus seiner Zeit in Finnland. Lindroos möchte allen, die sich nach dem Artikel meldeten, herzlich danken.

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