Finanzkrise zwingt neu organisierte Protestanten zu Spar-Kraftakt

Saarbrücken/Lebach. "Ich möchte Konzepte und Visionen entwickeln, die es auch in Zukunft ermöglichen, die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzusagen und ein Leben aus dem Glauben an Jesus Christus zu leben." Das sagt Christian Weyer, der Superintendent des neuen evangelischen Kirchenkreises Saar-West

Saarbrücken/Lebach. "Ich möchte Konzepte und Visionen entwickeln, die es auch in Zukunft ermöglichen, die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzusagen und ein Leben aus dem Glauben an Jesus Christus zu leben." Das sagt Christian Weyer, der Superintendent des neuen evangelischen Kirchenkreises Saar-West. Die erste Synode des Kirchenkreises wählte den 50-jährigen Theologen in der Stiftskirche St. Arnual.

Zur Arbeit des neuen Kirchenkreises gehöre der Einsatz für die Schwachen der Gesellschaft ebenso wie die Verantwortung für die Gestaltung des demographischen Wandels oder der Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, sagte Weyer. Er dankte den Delegierten aus den 30 Gemeinden für das Vertrauen. In nächster Zukunft möchte er mit vielen Menschen im neuen Kirchenkreis ins Gespräch kommen.

Der zweite Tag der Synode fand in der Stadthalle Lebach statt. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Finanzplanung für das kommende Jahr. Die Kirchenkreise an der Saar rechnen mit rund elf Prozent weniger Kirchensteuer-Einnahmen, erläuterte Hartmut Richter. Er ist der Vorsitzende des Bevollmächtigtenausschusses des Kirchenkreises, der bis zur Einführung des neuen Kreissynodalvorstandes den Kirchenkreis Saar-West leitet. Ein Teil der Mindereinnahmen lasse sich im nächsten Jahr durch Rücklagen auffangen. "Doch dies ist ein einmaliger Kraftakt", sagte Richter. Im nächsten Jahr seien grundlegende Entscheidungen nötig, wo zukünftig gespart wird. In die Beratungen dazu sollen alle kirchlichen Ebenen und Einrichtungen einbezogen werden.

Nach dieser Synodaltagung hat der Kirchenkreis ein ordentliches Leitungsgremium. In den Kreissynodalvorstand wurden gewählt: als Assessor und Stellvertreter Weyers Pfarrer Joachim Conrad (Püttlingen) und als Skriba, also Schriftführer, Gefängnisseelsorger Reiner Margardt (Gersweiler). Als nicht-theologische Mitglieder bestimmten die Synodalen: Martin Wendt (Alt-Saarbrücken), Iris Spath (Altenkessel), Wolfgang Hausherr (Burbach), Andreas Storb (Lebach), Helmut Steis (Malstatt) und Dr. Karin Deutsch (Scheidt). Die Einführung findet in einem Festgottesdienst am Sonntag, 13. Dezember, um 14 Uhr in der Stadtkirche in Saarlouis mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, statt.

Nun gelte es, eine gemeinsame Identität im Kirchenkreis zu finden, heißt es in einem Resümee. Alle Beschlüsse seien mit großer Einmütigkeit gefasst worden. Der Evangelische Kirchenkreis Saar-West reicht von Hanweiler-Rilchingen im Osten entlang der Saar bis nach Perl im Westen und im Norden bis Wadern und Lebach. Derzeit leben dort rund 90 000 Protestanten. Sitz der Superintendentur ist das Stiftsgebäude am Ludwigsplatz. red

Zur Person

Christian Weyer (Foto: SZ), Superintendent des neuen Kirchenkreises, ist am 23. April 1959 in Idar-Oberstein geboren. Nach dem Abitur am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn studierte Weyer in Marburg und Bonn Theologie. Die praktische Ausbildung machte er in Burbach und Düsseldorf. Seit 1991 ist Weyer Gemeindepfarrer auf dem Eschberg. 1999 wurde er zum Assessor, 2004 zum Superintendenten des ehemaligen Kirchenkreises Saarbrücken gewählt. Seit 2006 ist er Vorsitzender des Volksmissionarischen Ausschusses der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Missionarisch Volkskirche sein". Weyer ist verheiratet und hat einen 19-jährigen Sohn. red

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