Feine Jungenstimmen in der Basilika

Saarbrücken · Ein gelungener Mix aus Gesang sowie Harfen- und Orgelmusik begeisterte die Zuhörer an Pfingsten in der Basilika. Ganz bewusst soll bei diesem Festival die Orgelmusik mit anderen Instrumenten kombiniert werden. Der Auftakt machte Lust auf mehr.

In blauen Kutten stehen sie hinter den Notenständern im Halbkreis vor ihrem Publikum, die Solisten des Knabenchors Trinity Boys Choir Nine. Konzentriert ruht ihr Blick auf Dirigent David Swinson, der im schwarzen Anzug den Takt angibt. Zum Eröffnungskonzert des Internationalen Musikfestivals "Orgel ohne Grenzen" machen die Knaben aus London samt Harfenistin Anne Denholm am Pfingstmontag in der Basilika St. Johann dem Saarbrücker Publikum ihre Aufwartung.

Klar und fein hallen die Stimmen der neun Jungs zu den unterschiedlichsten Stücken durch den Chorraum der Kirche. Ein Kyrie aus der Lady Mass Missa Dominica von Nicholas Ludford, Richard Rodney Bennetts "Our Lady's Lullaby" oder Felix Mendelssohns "Laudate pueri" zeigen die Vielfalt der neun Solisten. Begleitet von Anne Denholm oder Kantor Bernhard Leonardy an der Orgel lassen die Trinity Boys ihr Publikum einen Teil des großen Spektrums auskosten, das sie perfekt beherrschen. Ein gelungener Wechsel zwischen Gesang , Harfe- und Orgelsoli entführt die zahlreichen Zuhörer, lädt beinahe zum Träumen ein und wird am Ende mehr als verdient mit großem Applaus und Ovationen belohnt. "Wir wollen bewusst solche Dinge machen wie heute, die Orgelmusik kombinieren mit Gesang und anderen Instrumenten", sagt Kantor und künstlerischer Leiter von "Orgel ohne Grenzen", Bernhard Leonardy.

Über die Grenzen hinaus soll die Musik Menschen miteinander verbinden, sie einander näher bringen. "Es wird unter anderem ein Stummfilm interpretiert, es wird experimentelle Sachen geben, die zum Beispiel mit Licht arbeiten, und natürlich wird es Uraufführungen und Neuheiten geben", sagt Leonardy und macht neugierig auf das Programm des Festivals.

Grenzen sollen überschritten werden, nicht nur im geografischen Sinn: "Auch innerhalb des Spektrums der Orgelmusik ." Eine Orgelwanderung und eine Orgelfahrt stehen ebenfalls auf dem Programm, dabei betont Leonardy: "Es geht hier nicht so streng kirchlich zu, nicht so sehr sakral, die Orgel soll als Instrument vorgestellt werden!" Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft Orientierung und Richtung sucht, könne die Musik eine Linie vorgeben und den grenzüberschreitenden Gedanken aktiv vorleben. Leonardy: "Orgelmusik spricht eine universelle Sprache, alle sind herzlich eingeladen, wenn die Orgeln erklingen."

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Auf einen Blick Die nächsten Termine von "Orgel ohne Grenzen" sind: Am Freitag, 20. Mai, 16 Uhr, Heilig-Geist-Kapelle Langwiedstift Saarbrücken , "Liebesliederwalzer und die kleine Nachtmusik" mit Philippe Delacour und Basilikakantor Bernhard Leonardy. Sonntag, 29. Mai, 16 Uhr, Église St Martin Metz, "Anton Bruckner : Messe en Mi Mineur" mit dem Vokalensemble 83 Saarbrücken , Leitung und Orgel : Bernhard Leonardy. Sonntag, 29. Mai, 17 Uhr, St. Marien, Schmelz, "Orgelkonzert mit Yi-Rang Ock", Südkorea/Stuttgart, Werke von Johann Sebastian Bach , Charles-Marie Widor und Louis Vierne. nas

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