FDP und AfD werfen Stadt schwere Fehler beim Ophüls-Festival vor

Saarbrücken · Einen „kulturpolitischen Mega-Gau“ hat der FDP zufolge Saarbrückens Kulturdezernent Thomas Brück beim Max-Ophüls-Festival angerichtet. Die Liberalen und die AfD im Stadtrat fordern Konsequenzen. Auch von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

"Entsetzt über den Zustand des Filmfestivals Max Ophüls Preis", ist die FDP-Stadtratsfraktion. Ihr Vorsitzender Karsten Krämer wirft Kulturdezernent Thomas Brück (Grüne) und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz vor, mit ihrem "fatalen Agieren" Festival, Stadt und Land enormen Schaden zugefügt zu haben. Das über Jahrzehnte Aufgebaute sei weitgehend Makulatur. Insbesondere Brück habe "durch seine Handlungen und Aussagen einen kulturpolitischen Mega-Gau verursacht".

Zur Erinnerung: Brück hatte nach dem Ausscheiden der Festivalleiterin Gabriella Bandel eine Ausschreibung für die Nachfolger-Suche abgelehnt. Das löste heftige Kritik in der Kulturszene aus. Nun fordert die FDP , Britz und Brück müssten sofort den Kurs wechseln und engagiert handeln, um das Festival zu retten und den Imageschaden wenigstens zu begrenzen.

Brück müsse als Geschäftsführer der Filmfestival Max Ophüls Preis gGmbH noch diese Woche den Kulturausschuss vollständig über sein Agieren in Bezug auf die Neubesetzung der Festivalleitung in den vergangenen Wochen informieren. Er solle das Stellenprofil und die programmatischen und organisatorischen Ziele sowie die bisherigen Gespräche darstellen. Die Stadt müsse als Träger der Festival-Gesellschaft angesichts der Aussagen des Dezernenten zur Neubesetzung der Leitung klarstellen, dass sie ein ordnungsgemäßes und transparentes Personalauswahlverfahren organisiert. Ausgangspunkte: eine öffentliche Ausschreibung und ein nachvollziehbares Verfahren, das ein Beirat programmatisch begleitet und das das städtische Personalamt rechtssicher betreibt. Als Beispiel nennt die FDP die vom damaligen Kulturbeigeordneten Erik Schrader (FDP ) verantwortete und von Fachleuten begleitete Wahl der Stadtgalerie-Chefin Andrea Jahn.

Bernd Krämer, für die AfD im Stadtrat, spricht von einem Chaos um das Festival. Die lokale Politik verstehe nicht, dass das Festival und die Musikfestspiele Saar die einzigen überregional wahrgenommenen Veranstaltungen aus dem Saarland seien. Das Filmfestival werde das Schicksal der eingestampften Musikfestspiele Saar erleiden, wenn die Stadt nicht den Forderungen der Kritiker Geißendörfer, Penth und Leidinger folgt. Das Feld dürfe nicht einer eitlen Oberbürgermeisterin überlassen bleiben, die es nicht verstehe, sich mit einer Festivalleiterin vernünftig auseinanderzusetzen. Krämer sagt, er unterstütze die Forderung von Oskar Lafontaine , den Bestand des Festivals zu sichern. Das Land müsse sich auch erheblich mehr finanziell beteiligen.

Statt "die als Lachnummer verspottete Imagekampagne ,Großes entsteht immer im Kleinen'" zu unterstützen, sollte das Land das Geld dem Max-Ophüls-Filmfestival und den Musikfestspielen Saar zur Verfügung stellen.

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