Fatima kann wieder lachen

Saarbrücken · Dr. Herbert Rodemer hat schon vielen Kindern aus Kriegsgebieten geholfen. Das Klinikum Saarbrücken arbeitet dabei eng mit dem Oberhausener Friedensdorf zusammen. Auch Fatima konnte er helfen.

 Von links: Chirurg Dr. Herbert Rodemer, Charlotte Niebes, die ein Soziales Jahr macht, Fatima und Pflege-Praktikantin Sophie Weiler. Foto: Klinikum

Von links: Chirurg Dr. Herbert Rodemer, Charlotte Niebes, die ein Soziales Jahr macht, Fatima und Pflege-Praktikantin Sophie Weiler. Foto: Klinikum

Foto: Klinikum

"Wer die Kinder rettet, rettet die Zukunft" - so lautet die Devise des "Friedensdorfs international" in Oberhausen, das schon seit 1967 verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, Vietnam und Kambodscha hilft. Diese Kinder haben eines gemeinsam: Sie sind arm und haben eine Erkrankung, die in ihrem Heimatland nicht behandelt werden kann. Hierzu sucht das Friedensdorf Partner in Europa, einer davon ist das Klinikum Saarbrücken . Gerade hat der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg des Klinikums, Dr. Herbert Rodemer, wieder einem Kind aus Afghanistan geholfen. Die fünfjährige Fatima hatte eine massive Entzündung im Unterkieferknochen, eine Fistel, aus der Eiter ausgetreten war, teilt das Klinikum mit. Im August hatte das Deutsche Kinderkrankenhaus Kabul das Mädchen für die Behandlung in Deutschland ausgesucht. Doch hier bekam sie Windpocken, weshalb die Behandlung in Saarbrücken verschoben werden musste. Und das war schlimm, denn in dieser Zeit weitete sich die eitrige Entzündung aus - als Fatima wieder ins Klinikum kam, waren statt einer nun drei Stellen betroffen. Die durch die Entzündung abgestorbenen Knochenteile sowie ein Teil des Kieferknochens mussten raus, sonst hätte Fatima keine Chance auf ein Ende der Schmerzen gehabt. Herbert Rodemer operierte Fatima. Es folgte eine Antibiotika-Therapie. Fatima hat jetzt gute Chancen, wieder vollkommen gesund nach Kabul zurückzukehren. Der Chirurg weiß: "In dem Alter hat sie noch alle Chancen, sich gut zu regenerieren." Das an sich scheue Mädchen lacht schon wieder, auch mit dem Mann in Weiß, denn sie weiß genau, dass Rodemer ihr geholfen hat. Er hat schon mehrere Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten operiert.

Geschäftsführerin Dr. Susann Breßlein unterstützt die Zusammenarbeit mit dem Friedensdorf seit Jahren. Jetzt ist Fatima wieder im Oberhausener Friedensdorf . Wenn die Wundheilung weiter so gut verläuft, kann sie nach der Abschluss-Untersuchung im Klinikum bald wieder nach Hause zu ihren Eltern fliegen.

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