"Fast alle haben mitgesammelt"

Bous/Saarbrücken. Vor dem Staatstheater in Saarbrücken steht zurzeit ein Mahnmal. Die Skulptur "Plastic Ocean" soll auf die durch Plastik verschmutzten Meere aufmerksam machen. Die Idee stammt von Marguerite Donlon, Ballettchefin am Saarbrücker Staatstheater

 Schüler der ERS Bous füllen ihre Deckel mit Schulleiter Taffner ins Kunstwerk. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Schüler der ERS Bous füllen ihre Deckel mit Schulleiter Taffner ins Kunstwerk. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Bous/Saarbrücken. Vor dem Staatstheater in Saarbrücken steht zurzeit ein Mahnmal. Die Skulptur "Plastic Ocean" soll auf die durch Plastik verschmutzten Meere aufmerksam machen. Die Idee stammt von Marguerite Donlon, Ballettchefin am Saarbrücker Staatstheater. Umgesetzt haben es der Künstler Fred George und Schüler von zehn Schulen im Saarland; eine davon kommt aus dem Kreis Saarlouis. Seit Ende 2011 sammeln sie Plastikverschlüsse von Flaschen.

Schüler sammeln 6265 Deckel

Auch Schüler der ERS Marie-Curie-Schule Bous haben sich an der Aktion beteiligt und ganze 6265 Deckel gesammelt. Rot, blau, grün, silber, orange - unzählige bunte Deckel werden in den beleuchteten Säulen der Skulptur nach oben gesprudelt. Grundlage des Mahn-Kunstwerks ist eine große Karte der Erde, an Stelle der sieben Weltmeere ist jeweils eine der Plastikröhren mit Wasser darin angebracht.

Schulleiter Volker Taffner - er bezeichnet sich selbst als Tier- und Umweltfreund - hat seine Schüler zum Mitmachen motiviert. "Unsere Schule bekommt so viele Anfragen für so viele Projekte, das kann man nicht alles mitmachen. Aber diese Aktion fand ich wirklich gut", sagt er. In drei großen Jutesäcken - "bei einer Umweltaktion kann man ja nicht mit Plastiktüten ankommen!" - haben die Schüler der ERS ihre gesammelten Verschlüsse nach Saarbrücken gebracht und in die Röhren der Skulptur gefüllt.

"Fast alle haben mitgesammelt", sagt Carrie Schreiner. Die 13-Jährige selbst hat die Deckel ihrer eigenen Flaschen aufgehoben und auch draußen auf herumliegende Plastikverschlüsse geachtet und sie eingesammelt. "Es ist eine gute Sache, also habe ich mitgemacht", sagt auch Yaren Kocyigit, 13.

Donlons aktuelle Ballet-Choreografie "Blue" behandelt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll. Kunststoff ist im Stück nicht nur Dekoration, sondern wird auch Teil der Kostüme und sogar zum Tanzpartner.

Plastikmüll ist gefährlich

Das Kunstwerk aus Wasser und Plastik wurde am 24. November eingeweiht und soll noch bis zum Ende der Spielzeit Ende Juni bestehen bleiben. Dass "Plastic Ocean" ausgerechnet aus Flaschenverschlüssen besteht, hat einen Grund, sagt Ralph Mundlechner, Dramaturg am Staatstheater: "In den sieben Weltmeeren sammelt sich jeglicher Müll, der in die Flüsse der Welt geworfen wird. So entstehen dort Müllinseln."

 Schüler der ERS Bous füllen ihre Deckel mit Schulleiter Taffner ins Kunstwerk. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Schüler der ERS Bous füllen ihre Deckel mit Schulleiter Taffner ins Kunstwerk. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Knapp 60 000 Deckel haben die saarländischen Schüler bisher gesammelt. Einige Sponsoren haben sich schon bereit erklärt, für jeden Deckel 50 Cent zu zahlen, und es werden noch weitere Sponsoren gesucht. Das Geld geht an die Vereine Kinderhilfe und Miteinander leben lernen. Zum Teil werden die gesammelten Deckel nach der Aktion auf dem Wertstoffhof recycelt, zum Teil sollen daraus an den beteiligten Schulen oder in Workshops Plastik-Kunstwerke entstehen.

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