. 3500 Gläschen mit Apfelgelee hat Michael Marx gekocht. Nicht alleine und auch nicht daheim in der Küche des Marx'schen Eigenheims im Wemmetsweiler Wohngebiet Beim Apfelbaum, das die Idee lieferte, bei den Hausbesuchen des Bürgermeister-Kandidaten die kleine Süßigkeit zu verschenken. Als "Politik, die schmeckt". "Politik, die Stimmung macht" hat Marx in der Fastnachtszeit in Form kleiner Beutelchen mit Konfetti geliefert und als Ostergruß brachte er Sämereien als "Politik, die aufblüht" unter die Leute. "Wir hatten viel Spaß bei den Vorbereitungen für diese kleinen Wahl-Geschenke", gibt auch Ehefrau Astrid Marx zu Protokoll. Das Apfelgelee habe man in der großen Küche der Begegnungsstätte mit fast 20 Helfern zubereitet. Astrid Marx wirkt von den Wahlkampf-Anstrengungen ihres Mannes überhaupt nicht gestresst.

Die Familie, zu der auch noch die Söhne Jens (25, Lehramtsstudent) und Julian (20, Auszubildender als Fachinformatiker) zählen, unterstützt den Vater, wo sie kann. Astrid Marx, die bei Obst und Gemüse Tornes in Heiligenwald beschäftigt ist, begleitet ihren Mann oft zu seinen Terminen.

Die Zeit für seinen intensiven Wahlkampf macht sich Marx, indem er nur halbe Arbeitstage an seinem Institut in Saarbrücken verbringt. Die restlichen Stunden hängt er sich voll rein, um am 25. Mai die Nase vorne zu haben. Zeit im Garten zu verbringen, beim kleinen Goldfischteich, den beiden Zwergkaninchen Babsi und Anjanka ("geerbt" von der Freundin eines Sohnes) oder auf der Terrasse, geht da kaum. Aber fürs Jahresende ist eine Kreuzfahrt geplant, um auf See endlich mal wieder so richtig ausspannen zu können. Da die Amtsperiode von Walter Dietz als Bürgermeister erst im Mai 2015 endet, scheint diese Zeit ideal.

Im Dialog mit den Bürgern

Auch wenn Michael Marx ein drahtiger Typ ist, machen sich die Wahlkampf-Anstrengungen auch körperlich bemerkbar. "Das ständige Treppensteigen bei den täglichen Hausbesuchen merkt man in den Beinen", sagt Marx. Er bemüht sich, wirklich alle Merchweiler Haushalte anzusprechen. Wer bei seinem Besuch nicht zu Hause ist, bekommt einen Türanhänger mit der Bitte, den Kandidaten zu kontaktieren. Auch wenn der Anruf nur dazu dient, sich Apfelgelee zu erbitten.

Dem SZ-Team fällt beim Besuch bei Familie Marx auf, dass es keinerlei Abtrennung zum Garten der Nachbarn gibt. "Wir haben fast parallel vor rund 25 Jahren gebaut und uns gleich gut verstanden. Ein Zaun war da immer überflüssig", so das Ehepaar Marx. So haben die Nachbarn auch nur einen gemeinsamen Rasenmäher und auch das Grill-Häuschen ist ein Gemeinschafts-Projekt. Aus dem familienübergreifenden Sandkasten von einst ist längst ein Hochbeet geworden. Die Kinder werden eben größer.

Vor der Direktwahl des neuen Merchweiler Bürgermeisters am Sonntag, 25. Mai, laden die Saarbrücker Zeitung und der Saarländische Rundfunk zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit den beiden Kandidaten Michael Marx (CDU) und Patrick Weydmann (SPD) ein. Die Veranstaltung findet am Montag, 12. Mai, 19 Uhr, im katholischen Vereinshaus, Poststraße 10a, in Merchweiler statt. Die Moderation übernehmen Solveig Lenz-Engel (SZ) und Thomas Gerber (SR). Die Gäste werden an diesem Abend auch Gelegenheit haben, den Kandidaten mit ihren Fragen auf den Zahn zu fühlen.

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Zur PersonMichael Marx wurde im Dezember 1961 in Neunkirchen geboren. Er wuchs in Wemmetsweiler auf, wo er immer noch mit seiner Familie wohnt. Der Katholik ist verheiratet mit Astrid Marx, hat zwei Söhne, Julian (20) und Jens (25). Nach seinem Dienst als Zeitsoldat bei der Bundeswehr studierte er Betriebswirtschaftlehre und Verwaltungswissenschaften. Abschluss: Diplom-Verwaltungswirt. Er arbeitet in leitender Funktion im Leibniz-Institut für Neue Materialien an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Seit 1999 ist Marx in der Kommunalpolitik aktiv, unter anderem im Merchweiler Gemeinderat (haushaltspolitischer Sprecher), war Erster Beigeordneter der Gemeinde von 2006 bis 2009, ist CDU-Ortsverbandvorsitzender von Wemmetsweiler und dort auch seit 2009 Ortsvorsteher. sl