Falscher Verdacht der sexuellen Belästigung an Bahnhof Saarbrücken
Saarbrücken · Kein Diebstahl, keine sexuelle Belästigung und auch keine Nötigung: Ein „Antanz“-Vorfall, von dem Zeugen den Beamten der Bundespolizei am Saarbrücker Hauptbahnhof berichtet haben, lässt sich nicht bestätigen.
Die massiven Übergriffe in der Silvesternacht von Köln, Hamburg und vielen anderen Großstädten haben bei den Menschen in ganz Deutschland ihre Spuren hinterlassen - in zweierlei Hinsicht. Abgesehen von einer breiten Diskussion über die Polizei und Einwanderung, haben sie auch eine allgemeine Debatte über Sexismus und Werte in unserer Gesellschaft entfacht. Vor allem aber haben sie eines bewirkt: Die Menschen sind sehr sensibel, aufmerksam und manchmal auch verunsichert geworden, im Umgang miteinander und mit Asylsuchenden.
So konnte auch die Pressemitteilung, die die Landespolizei in der Nacht von Montag auf Dienstag um 3.46 Uhr über einen "Antanz"-Vorfall am Saarbrücker Hauptbahnhof verschickte, nicht bestätigt werden. Laut dieser Pressemitteilung sei Beamten der Bundespolizei am Montagabend gegen 21 Uhr ein Vorfall gemeldet worden, den Zeugen als sogenanntes "Antanzen" wahrgenommen und beschrieben hatten. Demnach haben vier ausländische männliche Tatverdächtige im Verdacht gestanden, eine junge Frau sexuell bedrängt zu haben. Der Vorfall sei den Beamten der Bundespolizei unmittelbar nach der Tat mitgeteilt worden, sodass diese die vier Tatverdächtigen später angetroffen und identifiziert hätten.
Doch bei einer nochmaligen Befragung konnten jegliche Verdachtsmomente ausgeräumt werden, teilte das Landespolizeipräsidium gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit. Auch das vermeintliche Opfer habe sich nicht bedroht gefühlt. So sei es am Hauptbahnhof in Saarbrücken zu keinen strafrechtlich relevanten Handlungen gekommen. Keine sexuelle Belästigung also, kein Diebstahl und auch keine Nötigung .
