Fahrfehler stellen die Welt auf den Kopf

Handys werden Geschosse. Alkohol ist der größte Feind der Reaktionsfähigkeit. Das lernen Schüler in der Mercedes-Benz-Niederlassung. Das Programm „RoadSense“ warnt vor Fehlern auf der Straße. Denn die können töten.

 Giovanna Russello erlebte im Simulator, wie sich ein Überschlag im Auto anfühlt. Foto: becker&bredel

Giovanna Russello erlebte im Simulator, wie sich ein Überschlag im Auto anfühlt. Foto: becker&bredel

Foto: becker&bredel

Saarbrücken. Oft sind es nur kleine Unachtsamkeiten, die im Straßenverkehr folgenschwere Unfälle auslösen können - etwa eine CD, die während der Fahrt auf den Boden fällt. Oder ein Beifahrer, der unterwegs Fotos von der jüngsten Party auf dem Smartphone zeigen will.

Das interaktive Verkehrstraining "RoadSense" soll Jugendliche bereits in der Schule über die Gefahren im Straßenverkehr aufklären. Dazu startete das Projekt in der Mercedes-Benz-Niederlassung Saarbrücken. Zahlreiche saarländische Schulklassen nehmen bis zum 4. Juni daran teil. Die achten Klassen der Martin-Luther-King-Schule in Saarlouis durften den Anfang machen.

Nachdem Niederlassungsleiterin Jutta Hofmeister sie begrüßt hatte, gingen die Jugendlichen zu den einzelnen Stationen, die Situationen im Straßenverkehr simulieren. Im Sicherheitslabor etwa errechnete eine spezielle Waage das Aufprallgewicht von Gegenständen bei verschiedenen Geschwindigkeiten. So staunten einige Jugendliche nicht schlecht, dass ein Handy auf der Ablage bei einem Aufprall so schwer wie zwei volle Wassereimer wird. Oder dass ein nicht angeschnallter Beifahrer auf einmal tonnenschwer werden kann. Eine so genannte Rauschbrille, die die Jugendlichen aufsetzen konnten, verdeutlichte, wie eingeschränkt sie ihre Umwelt wahrnehmen, wenn sie Alkohol in sich reingeschüttet haben. Einige Schüler durften auf einem abgesperrten Gelände - unter professioneller Aufsicht natürlich - mal auf dem Fahrersitz Platz nehmen.

Dabei sollten die Jugendlichen aus Sicht der Fahrer erleben, wie es ist, wenn der Beifahrer einen ablenkt. Viele waren erstaunt darüber, wie schnell sie sich ausschließlich auf den Beifahrer konzentrieren, wenn dieser ganz aufgeregt Fotos vom Wochenende auf dem Handy zeigt.

Dazu diskutierten die Jugendlichen über ihre Erfahrungen im Auto und darüber, wie sie auf die verschiedenen Situationen reagiert haben. Die Trainingsinhalte von "RoadSense" entwickelte Mercedes-Benz in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, der Jacobs University Bremen und der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF).

Auch die Initiative "Wir im Verein mit Dir" der saarländischen Landesregierung unterstützt dieses Programm.

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