Fachleute hoffen auf gute Ernte

Saarbrücken · Fünf Monate lang war es kalt und dunkel. Nun ist der Frühling da. Für Landwirte, Streuobst-Gärtner und Imker gibt es zurzeit richtig viel zu tun. Doch wie wirken sich die vergangenen Monate auf die Erträge aus?

 Imker Herbert Hassel. SZ-Archiv-Foto: Heiko Lehmann

Imker Herbert Hassel. SZ-Archiv-Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Karsten Schmeer, der Vorsitzende des Kreisverbandes Saarbrücken im Bauernverband Saar, ist optimistisch, was die Ernte angeht. "Die kalten fünf Monate haben dem Getreide nicht geschadet. Selbst bei den hohen Minustemperaturen waren die Felder fast immer durch eine Schneedecke geschützt", sagt Schmeer, der in Bischmisheim den Hof "In den Birken" bewirtschaftet. Er rechne zwar nicht mit einer Rekordernte, "aber ich bin optimistisch, dass es eine überdurchschnittlich gute Ernte in diesem Jahr wird", so Schmeer weiter.

Anfang Mai gibt es auf den Feldern den ersten Grünschnitt, im Juni das Heu, dann folgen Raps und Weizen. "Ich gehe nicht davon aus, dass es jetzt noch einmal Frost gibt. Was wir brauchen, ist ein ausreichender Niederschlag in den Sommermonaten. Aber es kann immer noch passieren, dass ein Unwetter Teile der Ernte zerstört. Ich hoffe, dass wir Glück haben", so Schmeer.

Auch bei den Obstsorten auf den Feldern ist eine recht gute Ernte zu erwarten. "Die Bäume stehen zurzeit voll in der Blüte, und es ist nicht zu erwarten, dass eine Frostperiode wieder alles zerstört", sagt Harald Kurz, der Vorsitzende des Bezirksverbands der Obst- und Gartenbauvereine in Saarbrücken. Auch seine Ernteprognose ist mehr als gut.

"Vor drei Jahren hatten wir eine absolute Rekordernte bei fast allen Obstsorten. Im vergangenen Jahr gab es so gut wie keine Äpfel. Beides wird in diesem Jahr wohl nicht passieren, aber die Obsternte wird wohl überdurchschnittlich gut ausfallen", sagt Harald Kurz weiter.

Nicht ganz so guter Dinge wie die Landwirte und Obstbauern sind die Imker hierzulande.

"Völker brauchen noch etwas"

"Durch die lange Kältephase waren die Bienen sehr lange im Winterschlaf. Die Königinnen haben erst angefangen, ihre Eier zu legen, und bis eine Biene schlüpft, dauert es 21 Tage. Das Problem ist, dass die Obstblüte in etwa drei Wochen schon vorbei ist", erklärt Herbert Hassel, der Vorsitzende des Kreisverbandes Saarbrücken im Landesverband der Saarländischen Imker.

Demnach gibt es zurzeit noch zu wenige Bienen für die Obstblüte. "Die Völker brauchen noch etwas, bis sie ihre volle Stärke haben. Nach der Obstblüte stehen die Akazien-, die Raps- und die Kastanienblüte an. Ich gehe davon aus, dass in diesem Bereich die Honigernte in diesem Jahr sehr gut ausfallen wird", sagt Herbert Hassel.

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