Experten diskutierten in Saarbrücken über Erbschaftssteuer

Saarbrücken · Bei einer Diskussion über die Zukunft der Erbschaftsteuer, zu der die Friedrich-Ebert-Stiftung Experten ins Saarbrücker Schloss geladen hatte, sind die Meinungen aufeinandergeprallt. Während Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) in ihrem Reformentwurf auf niedrigere Steuersätze sowie mehr soziale Gerechtigkeit setzt, fordert der Präsident des Arbeitgeberverbandes der saarländischen Bauwirtschaft, HansLudwig Bernardi, eine völlige Abschaffung der Erbschaftssteuer.

Justiz-Staatssekretärin Anke Morsch bezeichnete die Erbschaftssteuer gemessen am Jahresaufkommen von fünf Milliarden Euro als "Bagatellsteuer".

"Das Tabaksteueraufkommen ist dreimal so hoch, die Energiesteuer bringt das Zehnfache und die Umsatzsteuer das 40- bis 50-fache", sagte sie. Bei der Diskussion um die Erbschaftsteuer gehe es auch darum, wie Vermögen wie Brillanten, die Villa oder der kleine Handwerksbetrieb realistisch bewertet würden. "Die Erbschaftssteuer ist kein Ort, wo soziale Gerechtigkeit stattfinden soll - dafür ist die Einkommenssteuer da", monierte der Bauunternehmer Philipp Gross. DGB-Landeschef Eugen Roth dagegen sagte, Deutschland habe mit die niedrigste Erbschaftssteuer in Europa. Er forderte ein zweibis zweieinhalbmal so hohes Steueraufkommen.

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