Existenzängste auf dem Uni-Campus

Das Sparprogramm der Landesregierung wird die Saar-Uni künftig für viele Studenten unattraktiv machen, warnt der Senat der Hochschule. Auch die wissenschaftlichen Schwerpunkte drohten Schaden zu nehmen.

Das Sparprogramm der Landesregierung für die Saar-Universität bedroht die Existenz vieler Fächer auf dem Campus, warnt der Senat der Hochschule. Die Vertretung der Professoren, Mitarbeiter und Studenten will in den kommenden Wochen in Gesprächen mit der Landesregierung die Risiken aufzeigen, die sich aus dem bis zum Ende des Jahrzehnts eingefrorenen Landeszuschuss ergeben. Weil die Saar-Universität bis zum Jahr 2020 praktisch keinen Ausgleich für Lohn- und Preissteigerungen erhält, hatte das Präsidium Anfang des Monats ein umfangreiches Sparpaket vorgelegt, das in vielen Fächern drastische Einschnitte vorsieht (wir haben berichtet).

Die kurzfristigen Einsparungen, so der Senat in einer Pressemitteilung, bedrohten nun in erster Linie Mitarbeiter mit befristeten Verträgen und darüber hinaus den wissenschaftlichen Nachwuchs. Dadurch drohten dem Saarland zahlreiche Arbeitsplätze verloren zu gehen.

Professor Markus Hoth, der die Initiative des Uni-Senats koordiniert, geht davon aus, dass die Hochschule durch diese Kürzungen "bei den Drittmitteln überproportional verlieren wird". Es sei aus diesem Grund in den kommenden Wochen wichtig, "mit der Ministerpräsidentin im Gespräch zu bleiben und diese Risiken aufzuzeigen". Durch die sich abzeichnenden Sparmaßnahmen werde die Zahl der Studenten an der Saar-Universität sinken, die Qualität der akademischen Ausbildung werde leiden - insgesamt bedroht das aktuelle Sparprogramm nach der Berechnung des Senats rund 50 Professuren mit durchschnittlicher Ausstattung. "Dadurch wird natürlich auch deutlich weniger Geld, zum Beispiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ins Saarland fließen", so Markus Hoth. Der Senat befürchtet deshalb, dass auch die hochkarätige Forschung in den fünf Sonderforschungsbereichen an der Universität in ihrer heutigen Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Das werde zu einem deutlichen Imageschaden für die Hochschule führen.

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