Europe à la carte: Jeder sucht sich das beste aus Europa aus

Saarbrücken · Jahrzehntelang dauerte es, das Fundament der Europäischen Union zu legen. Doch die Bankenkrise, viele Flüchtlinge, der angekündigte Brexit und der zunehmende Populismus lassen es schwer erschüttern. Wie wird die EU in Zukunft aussehen? Darüber diskutieren Experten in Saarbrücken.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg eingeleitete europäische Erfolgsgeschichte steht heute vor zahlreichen Herausforderungen: Ukraine-Krise, Brexit-Debatte, anhaltende europäische Schuldenkrise, Einwanderungspolitik der europäischen Länder, Terrorgefahr sowie zunehmender Populismus und Rechtsruck. Die europäischen Staaten sind sich uneins, wie sie diesen neuen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Tendenzen gemeinsam begegnen sollten. Sind diese Entwicklungen Auslöser oder Symptome einer europäischen Umbruchstimmung? Wäre vielleicht mit einer Weichenstellung für ein Europe à la carte mehr europapolitischer Konsens wiederzugewinnen? Könnte es den EU-Staatenlenkern mit einem solchen Modell der konzentrischen, kerneuropäischen Kreise auf der Grundlage flexibler Partnerschaften gelingen, der Individualität der europäischen Staaten in politischen Fragen mehr Raum zu geben? Welche Auswirkungen hätte dies auf den grundlegenden europäischen Einheits- und Partnerschaftsgedanken? Welche (neue) Rolle würde bei diesem Ansatz den Gründungsländern Deutschland und Frankreich zukommen? Und: Wie könnten sich die Mitgliedstaaten der EU-Außengrenzen zu einem solchen Europakonzept positionieren?

Am Donnerstag, 26. Januar, um 18 Uhr veranstaltet das Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes in Kooperation mit weiteren Partnern im Festsaal des Rathauses St. Johann das alljährliche EU-Kolloquium in Form einer Podiumsdiskussion zum Thema "Europe à la carte?". Dabei sind die Politikwissenschaftlerin Julie Hamann (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Berlin), der Wirtschaftswissenschaftler Pawel Tokarski (Stiftung Wissenschaft und Politik) sowie der Jurist Sebastian Zeitzmann (Europäische Akademie Otzenhausen). Moderator ist Henri Vogt, Politikwissenschaftler an der University of Turku (Finnland).

Anmeldung bis 20. Januar per E-Mail an: louise.monnier@uni-saarland.de.

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