Eschen-Pilz findet in Saarbrücken kaum Opfer

Saarbrücken · Das „Falsche Weiße Stengelbecherchen“, das nach Expertenmeinung aus dem saarländischen Umweltministerium fast den gesamten Eschenbestand im Land bedroht, erweist sich in Saarbrücken als bislang nicht so zerstörerisch.

Aus dem Saarbrücker Stadtwald werden in den nächsten Tagen und Wochen etwa 200 kranke Eschenbäume entnommen. Das hat Ralf Blechschmidt angekündigt, der für den Saarbrücker Wald verantwortliche Abteilungsleiter beim Amt für Grünanlagen.

Die vom Falschen Weißen Stengelbecherchen befallenen und damit nicht mehr zu rettenden Bäume stehen vor allem an den Messeparkplätzen im Wald am Engenberg, am Schanzenberg sowie am Weg zum Bertha-Bruch-Tierheim. Grund für die Fällungen ist die Verpflichtung, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Eschenpilz (siehe SZ vom 31. Oktober) dringt über Blätter und Triebe in die Bäume ein und lässt sie rasend schnell sterben, so dass herabfallende Äste zur Gefahr werden können. Am Eschberg sind die Eschen nach Beobachtung des Försters noch nicht so stark befallen wie in den vorgenannten Gebieten. Hier würden ab Januar 2015 etwa 30 Eschen gefällt.

Wie Blechschmidt mitteilte, habe man für das anfallende, qualitativ noch gute Stammholz kurzfristig einen Kaufvertrag mit einem Holzhändler aus Rheinland-Pfalz abschließen können, wenn auch zu einem 15 Prozent geringeren Preis als im Vorjahr. Aufgrund der zu erwartenden Marktüberflutung mit Eschen-Stammholz werde mit einem weiteren Preisverfall gerechnet. Das dünnere Holz könne man gut als Brennholz vermarkten, da es im Rahmen der Verkehrssicherung ja in Wegesnähe anfalle. "So traurig das Eschen-Sterben auch ist, sind wir mit unserer großen Baumartenvielfalt im Stadtwald in einer relativ komfortablen Situation. Der Laie wird den geringeren Eschenanteil im Wald von zurzeit acht Prozent kaum bemerken. Innerhalb der Waldbestände werden wir die Eschen weiter beobachten, mit Sicherheit wird es auch resistente Einzelexemplare geben, die sich über Samenflug vermehren werden. Für eine Panik in Bezug auf den Stadtwald gibt es keinen Grund. Wir sehen der weiteren Entwicklung gelassen entgegen", so das Fazit von Blechschmidt.

"Kaum Ausfallerscheinungen" bei den Eschen an Straßen und in öffentlichen Grünanlagen beobachtet bislang auch Abteilungsleiter Volkmar Schulz. Von den älteren Eschen in der Saargemünder Straße seien einige weggenommen worden. Die jüngeren Eschen am Staden erwiesen sich bislang als resistent. Es bestehe kaum Anlass zu Fällungen. Sollte der Pilz die - wenigen - Eschen im Saarbrücker Straßenbild nachhaltig schädigen, werde man einschreiten, "vorauseilend wollen wir allerdings keine Eschen einschlagen", so Schulz.

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