„ESC-Zeit war der Mega-Amok“

Saarbrücken · Ihr Song „Satellite“, mit dem sie 2010 den „Eurovision Song Contest“ für Deutschland gewann, katapultierte Lena Meyer-Landrut in den Pop-Himmel. Inzwischen hat die 24-Jährige sich im Musikgeschäft etabliert. Am Freitag, 24. Juli, ist die Hannoveranerin der Top-Act des „Halberg Open Air“ in Saarbrücken. SZ- Mitarbeiter Marko Völke sprach vorab mit Lena.

Was fällt Dir spontan zum Saarland ein. Angeblich sollst Du hier ja sogar Verwandte haben?

Lena: Ich kenne jetzt keine spezielle Geschichte. Ich bin im Saarland, wenn ich Auftritte habe oder in eine Show gehe. Aber ich habe jetzt keine Freunde oder eine persönliche Bindung zum Saarland.

Welches Ziel hattest Du Dir für dein viertes Album "Crystal Sky" gesetzt?

Lena: Ich wollte es diesmal elektronischer, noch ausgefallener, meinen persönlichen Musikgeschmack noch mehr ausleben. Ich wollte schon weiterhin Pop machen, der die Leute erreicht und nicht am Ende verkopft im Keller spielen. Trotzdem wollte ich verstärkt meinen künstlerischen Anspruch mit einbringen.

Bist Du mit dem Ergebnis zufrieden?

Lena: Ja, ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden und finde auch, dass es super gut läuft. Ich bin super happy. Es macht natürlich auch einfach Spaß, selber am kreativen Prozess mit beteiligt zu sein. Ich finde das schon wichtig.

Wie genau entstehen denn die Ideen für Deine Songs ?

Lena: Das ist immer situationsabhängig. Aber es passiert eher, wenn ich mich wirklich hinsetzte, um zu schreiben. Wenn ich mich wirklich mit jemanden treffe und sage: "Komm‘ lass‘ uns mal was überlegen." Dann passiert das. Es ist, ehrlich gesagt, selten, dass ich einen Geistesblitz habe und mir was aufschreibe oder so.

Nach Deinem Sieg 2010 war Deutschland in den vergangenen Jahren beim "Eurovision Song Contest (ESC)" nur wenig erfolgreich. Woran, glaubst Du, hat das gelegen?

Lena: Ich glaube, dass hat viel mit Glück zu tun. Viel damit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich glaube, das kann man gar nicht so richtig sagen: Das ist der Song oder die Person. Es ist ja auch eine Spaß-Veranstaltung, die man nicht so ernst nehmen sollte.

Auch Du warst ja lange Zeit der Ansicht, dass Dein Erfolg ausschließlich Glück war. Hat sich das inzwischen geändert?

Lena: Ja, Selbstbewusstsein bekommt man auf jeden Fall dazu, wenn man für etwas arbeitet. Und dann damit auch erfolgreich ist.

Hat sich dein Leben inzwischen wieder etwas normalisiert?

Lena: Also entspannter als zu "ESC"-Zeiten ist es auf jeden Fall, klar. Da war einfach der Mega-Amok. Aber ich finde meinen Job ja total gut. Ich liebe es, unterwegs zu sein. Sonst würde ich das auch nicht machen. Ich finde das ganz toll und mir macht das riesig viel Spaß.

Stimmt es, dass Du gar nicht so sehr auf Partys stehst und es lieber ruhiger angehen lässt?

Lena: Ja, das ist so. Wenn ich arbeite, dann bereite ich mich natürlich vor und bin mit der Band am Soundchecken. Wir machen den Auftritt, Essen zusammen und verbringen den Tag gemeinsam. Aber an freien Tagen mache ich das, was alle anderen dann auch machen: Ich treffe mich mit Freunden, gehe Einkaufen, mit dem Hund spazieren. Also ganz normale Sachen.

Nachdem der langjährige Festivalleiter Harald Klein 2014 in den Ruhestand ging, hat dieses Jahr ein Führungs-Trio die Organisation des "Halberg Open Air" übernommen. SR1-Moderator und Programm-Manager Thomas Rosch kümmert sich unter anderem um die Bewerbung des Festes und verwaltet das Gesamt-Budget: "Ich war sogar schon als Jugendlicher auf dem St. Johanner Markt mit dabei", erinnert sich der 47-Jährige an die Anfänge des Schülerferienfestes. Seine Kollegin Monika Maile ist dagegen für die Sponsoren sowie den Funpark zuständig. Und Michael Degott ist für die Sicherheit, den Aufbau und die Logistik des Festivals verantwortlich. Nicht nur das Führungs-Trio ist neu. Auch das Gelände wurde umgestaltet und soll nun mehr Platz und einen besseren Überblick bieten. Zudem soll 2015 erstmals eine Gebärden-Dolmetscherin dafür sorgen, dass Hörgeschädigte das Bühnen-Geschehen besser verfolgen können.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer geplante Ablauf des "Halberg Open Air" am 24. Juli auf dem Saarbrücker Halberg: 12 Uhr: Axel Weber & viele mehr, 12.40 Uhr: One Way Ticket, 13.25 Uhr: Oh Captain! My Captain!, 14.10 Uhr: Nicole Cross, 14.55 Uhr: Ferris MC , 16 Uhr: Die Orsons, 17 Uhr: Liont Support T-Zon, 18.10 Uhr: Glasperlenspiel, 19.15 Uhr: Lena (bis 20.15 Uhr). Programmänderungen und zeitliche Verschiebungen sind möglich. mv

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