"Es sind immer noch Menschen mit ganz vielen Gefühlen"

Frau Heinz, warum haben Sie diesen Beruf gewählt?Monika Heinz: Ich bin ursprünglich Krankenschwester und habe in diesem Bereich viele Erfahrungen mit demenzkranken Menschen gemacht. Im Anschluss an die Elternzeit habe ich dann einen Wiedereinstieg gesucht und bei den Maltesern gefunden

Frau Heinz, warum haben Sie diesen Beruf gewählt?Monika Heinz: Ich bin ursprünglich Krankenschwester und habe in diesem Bereich viele Erfahrungen mit demenzkranken Menschen gemacht. Im Anschluss an die Elternzeit habe ich dann einen Wiedereinstieg gesucht und bei den Maltesern gefunden.Wie wirkt sich die Arbeit mit dementen Menschen auf Ihr Privatleben aus?Heinz: Mir ist es wichtig, einen professionellen Umgang damit zu haben, deswegen arbeite ich momentan daran, nicht zu viel in das Private mitzunehmen. Es überwiegen jedoch oft die positiven Dinge und das sind dann Dinge, die man auch gerne mitnimmt.Können Sie mir ein positives Erlebnis nennen?Heinz: Für mich sind es die vielen kleinen Erlebnisse, beispielsweise wenn ich merke, dass eine sehr abwesend wirkende Person auf verschiedene Dinge reagiert, die ich mit ihr mache. Schließlich sind es immer noch Menschen mit ganz vielen Gefühlen.Wie muss man sich einen Entlastungsdienst vorstellen?Heinz: Unsere Entlastungsdienste zielen darauf ab, Angehörige stundenweise von der Betreuung ihres demenzkranken Familienmitgliedes zu entlasten und dieses dabei in guten Händen zu wissen. Was wir mit dementen Menschen machen, richtet sich nach den Wünschen und Fähigkeiten des Demenzkranken. Wir erstellen eine Biografie, um an die Fähigkeiten anzuknüpfen und dann die Menschen zu beschäftigen, damit gewisse Fähigkeiten erhalten werden.Wer kann Demenzbegleiter werden, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die man erfüllen muss?Heinz: Demenzbegleiter kann jeder werden, der Freude an der Arbeit mit alten Menschen hat. Ganz wichtig ist es, dass die Leute viel Einfühlungsvermögen haben. Man muss einen Kurs bei uns durchlaufen, bevor man mitarbeiten kann. Daran kann man erkennen, wer in diese Demenzbegleitergruppe passt. Wir arbeiten als Gruppe zusammen, treffen uns regelmäßig und tauschen uns aus. Es ist sehr wichtig, dass die Gruppe harmoniert.Arbeitet man als Demenzbegleiter ehrenamtlich?Heinz: Unsere Demenzbegleiter erhalten eine Aufwandsentschädigung, haben aber auf Wunsch auch die Möglichkeit, ehrenamtlich mitzuarbeiten.

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