Bereits im Juni wurde in der Beethovenstraße in Saarbrücken das "Zentrum August Clüsserath" eröffnet. Dahinter verbirgt sich ein "Verein zur Erhaltung Saarländischer Künstlernachlässe". Dieser Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur den grafischen Nachlass des saarländischen Künstlers August Clüsserath zu bewahren und zu dokumentieren, sondern auch weitere saarländische Künstlernachlässe zu bearbeiten.

Die erste Ausstellung seit der Eröffnung des Zentrums zeigt nun Frauenbilder August Clüsseraths aus den 1950er und 1960er Jahren. Wer sich für saarländische Malerei interessiert, sollte sich die Ausstellung anschauen. Nicht nur, weil neben stark vereinfachten Tuschezeichnungen auch einige Gemälde Clüsseraths zu sehen sind, sondern auch, weil Ingeborg Besch die Ausstellung im Auftrag des Zonta Clubs Saarbrücken aufgebaut hat.

Die promovierte Kunsthistorikerin bearbeitet aktuell den grafischen Nachlass von August Clüsserath und kann dementsprechend viel Wissen über den bereits lange verstorbenen Künstler vermitteln. "Einige der Zeichnungen zeigen ein ägyptisches Thema, das dann auch in einem Gemälde umgesetzt wurde", erläutert sie die Skizzen von Frauen mit exotischem Kopfschmuck. "Die Figurengruppen sind eher geheimnisvoll", erklärt Ingeborg Besch, denn das Motiv kann nicht geklärt werden.

Vieles in den Zeichnungen ist überraschend und experimentell. Im Kontrast dazu stehen einige Blätter, die Hommagen an die Vorbilder Clüsseraths sind. Da streckt sich eine nackte Frau wie bei Modigliani hin, eine andere trägt die Haare "à la Matisse", und eine dritte Zeichnung zeigt ein Mutter-Kind-Portrait, wie von Picasso gezeichnet. "Es gibt noch vieles von Clüsserath zu entdecken", prophezeit Ingeborg Besch und macht neugierig auf weitere Ausstellungen des Zentrums August Clüsserath.

"August Clüsseraths Frauen der 1950er und 1960er Jahre". Ausstellung bis 5. April im ZAC - Zentrum August Clüsserath, Beethovenstraße 31 in Saarbrücken. Ausstellung geöffnet Donnerstag und Freitag von 15 bis 19 Uhr.