Erlesenes für Cello und Klavier in der HfM: Peter Hörr, Florian Uhlig

Saarbrücken · Am Sonntagmorgen bemühte man sich als Zuhörer im großen HfM-Saal mehr als einmal, Gründe für die eindrückliche musikalische Einheitlichkeit dieses Duos zu finden, nicht immer gelang es. Trugen etwa die schön markierten, wellenähnlich an- und abschwellenden Einsätze im ersten Satz von Benjamin Godards "Sonate für Violoncello und Klavier " in d-Moll noch deutlich zur atmosphärischen Dichte des balladenhaften Werkes bei, die man so bewunderte, stellte sich spätestens im zweiten Satz "Adagio non troppo" jedes Nachdenken ein: Man konnte Peter Hörr am Cello und Florian Uhlig am Klavier nur noch zuhören.Die beiden Solisten hatten das vierte "Saarbrücker Kammerkonzert" mit einem feurigen "Allegro Appassionato" von Saint-Säens eingeleitet.

Ein Spätwerk Debussys, die 1915 entstandene "Sonate für Violoncello und Klavier ", gelang trotz der anspruchsvollen Fragilität vieler Passagen durchweg fein. Ebenso hervorragend durchdacht war die Gestaltung der ungemein farbig imponierenden "Cellosonate in a-Moll" von Édouard Lalo. Man fand sich einer romantischen Märchenwelt ausgesetzt, die bereits impressionistische Anklänge andeutete. Hörr und Uhlig boten diese erlesene Auswahl an französischer Musik stets mit Richtung, immer nach Substanz und Balance verlangend. Das begeisterte Publikum erklatschte sich Rachmaninoffs "Vocalise" als Zugabe.

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