Erinnerung an Hans Bernhard Schiff und sein literarisches Erbe

Saarbrücken · 2015 wäre der saarländische Schriftsteller Hans Bernhard Schiff 100 Jahre alt geworden. Deshalb erinnerten jetzt das Saarländische Künstlerhaus und der Verband Deutscher Schriftsteller Saar an Schiff und sein literarisches Erbe.

Gleich zu Beginn der Erinnerungsfeier für Hans Berhard Schiff gelang den Veranstaltern ein kleiner Coup. Denn der bereits 1996 verstorbene Schriftsteller war von einer Tonbandeinspielung zu hören. Danach würdigte Klaus Behringer, Vorsitzender des saarländischen Schriftstellerverbandes und damit Nachfolger von Hans Bernhard Schiff, der den Verband gegründet hatte, seinen Vorgänger.

"Seine Literatur sagt mir wenig", erklärte er und verheimlichte nicht, dass er, trotz aller Gemeinsamkeiten, keinen Zugang zum Werk des Schriftstellers Schiff gefunden habe. Dafür erzählte er aus dem Leben des Menschen Schiff, der einen sehr strengen Vater hatte, zum Militär gehen sollte, dies ablehnte und daher wohl Pazifist geworden war.

Nelia Dorscheid, Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller Saar und mehrfache Preisträgerin des nach ihm benannten Literaturpreises der Stadt Saarbrücken , und Hans Gerhard, stellvertretender Vorsitzender des Künstlerhauses, der auch durch den Abend leitete, lasen beide je eine Erzählung aus dem Band "Odysseus auf dem Jahrmarkt" vor.

Die Geschichten waren geschickt gewählt, waren sie doch einmal eher "träumerisch und dann etwas abenteuerlich", so Hans Gerhard. Die Vielseitigkeit des Autors Schiff wurde noch deutlicher, als Dolly Hüther, bekannte Dichterin aus Saarbrücken , und Holger Ludt, Mitglied im Beirat des Hans-Bernhard-Schiff-Preises, das Gedicht "Das Chaos" und die Erzählung des Fassadenkletterers vortrugen.

Richtig lebendig wurde Hans Bernhard Schiff dann aber in den Erzählungen seines Sohnes, Dr. Joachim Schiff. Er erinnerte an den Vater, der gerne defekte Geräte reparierte, auch wenn er es gar nicht konnte. Und hatte die Lacher des Publikums auf seiner Seite, als er die dazu wenig tauglichen Werkzeuge des Vaters präsentierte.

Er berichtete vom Hang des Vaters zum Unbrauchbaren, der sich eben den Blick für das Unscheinbare bewahrt hatte. Und zuletzt rührte er das Publikum, als er von den gemeinsamen Urlauben im Tessin erzählte. Seine Abschiedsworte, "ich hatte eine bezaubernde Kindheit", charakterisierten den berühmten Vater liebevoll.

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